Debatte im Gemeinderat: Wann öffnet das Freibad Streitberg

27.5.2020, 19:00 Uhr
Schnell öffnen, nur teilweise öffnen und 2020 gar komplett dicht machen? Wann und wie das Streitberger Bad in die Saison starten und dabei alle Corona-Auflagen erfüllen kann, darüber diskutierten die Räte.

© Pauline Lindner Schnell öffnen, nur teilweise öffnen und 2020 gar komplett dicht machen? Wann und wie das Streitberger Bad in die Saison starten und dabei alle Corona-Auflagen erfüllen kann, darüber diskutierten die Räte.

Man brauche einen zeitlichen Vorlauf von zehn bis 14 Tagen, wenn der Termin für eine mögliche Öffnung beim 8. Juni bleibe. Aber es fehlen noch Infomationen zu den erforderlichen Hygienemaßnahmen, eine detaillierte Vorgabe. Die Verwaltung werde deshalb beim Landratsamt „anklopfen“,so Trautner. Auf jeden Fall erwartet er einen höheren Personalaufwand.

Er ist aber auch skeptisch, was die Publikumsresonanz anbetrifft. „Ich selber möchte nicht in ein Bad gehen, wenn der Zugang zum Becken durch eine Security geregelt ist.“ Deshalb fragte er in die Ratsrunde, was wäre, wenn man heuer gar nicht öffne – da sowieso die Sanierung anstehe. Der Prozess der Zuschussgewährung habe sich wegen Corona etwas verschoben. Bis 2024 soll das Familienbad saniert sein.

Schon kommende Woche soll das notwendige Koordinierungsgespräch mit dem Projektträger per Videokonferenz stattfinden. Hier sollen die Eckpfeiler der Generalsanierung abgesteckt werden. Denn einen Zuwendungsbescheid gibt es erst, wenn alle Planungen abgeschlossen sind.

„Sobald wie möglich öffnen“, forderte Konrad Rosenzweig (CSU), schränkte aber selbst ein. Welche Maßnahmen ergriffen werden müssen, da setze er auf das Vorbild großer Bäder. Er warnte davor, durch deutlich höheren Aufwand in diesem Jahr den finanziellen Spielraum für die Erneuerung einzuschränken. Vielleicht wäre es eine Alternative, das Bad nur als Liegefläche zu öffnen.

Aufsperren sei ein Signal nach außen, dass man am Bad festhalte, war sich der Rat einig. Noch dazu, als Christin Kellner (FWW) und auch die designierte Vorsitzende des Schwimmbadfördervereins, Claudia Hohe, mehr Mithilfe seitens der Vereinsmitglieder zusagten. Immer unter dem Vorbehalt, dass die Auflagen nicht zu hoch sind. Hohe schlug deshalb vor, dass Becken leer zu lassen und nur das Flussbad zu öffnen. Ihrer Einschätzung nach rentiere sich der Badebetrieb nur, wenn bis spätestens Mitte Juli geöffnet werden kann.

Einen weiteren Aspekt brachte Gerhard Kraus (BGS) ins Gespräch: Wann denn der Wirt des Badcafés denBiergarten öffnen wolle. Der Streitberger beobachtete derzeit viele parkende Autos am Badgelände; etliche der Fahrgäste machten dort Picknick. „Ich finde es schade, dass der Biergarten zu ist“, so Kraus. Trotzdem war ihm das Vorantreiben der Sanierung wichtiger als eine baldige Öffnung. Denn hier gehe es darum, die Einzigartigkeit des historischen Badambientes zu erhalten, auch wenn das Becken zeitgemäß sein müsse. Kellner sah den Aufwand bei geöffnetem Biergarten, riet dem Pächter aber zu den Empfehlungen des Hotel- und Gaststättenverbands. „Wir müssen noch abwarten“, fasste Günter Schürer (CSU) die Stimmung zusammen.

Ein Beauftragter fehlt

Der Gemeinderat bestimmte keinen Behindertenbauftragten. Dahinter steht, dass dessen Aufgaben bislang von den beiden Seniorenbeauftragten wahrgenommen wurde. Durch den Tod einer solchen Beauftragten sei auch dieser Bereich unterbesetzt. Man hofft darauf, dass aus dem Kreis der ehrenamtlich in der Seniorenarbeit engagierten Bürger ein zweiter offizieller Ansprechpartner gefunden werde, wie Hans Heißenstein (WU) hervorhob. Bis dorthin soll es, so Trautner, Aufgabe des ganzen Rats sein, sich um ein Kataster barrierefreier Wohnungen und Auswahl von Bodenbelägen mit geringem Rollwiderstand bei Straßensanierungen zu kümmern.

Beim Amt des Jugendbeauftragten lief es besser, trotz der vergeblichen Versuche in der vergangenen Ratsperiode: Der 46-jährige Berufsschullehrer Karsten Beck hat sich bereit erklärt und wurde vom Rat einstimmig gewählt. Der frühere Fußballtrainer hat beruflich viel mit Jugendlichen zu tun und weiß wegen seiner fünf und neun Jahre alten Kinder auch um die Bedürfnisse der jüngeren Generation.

„Wir sollten uns den Brückenbau in Haag nochmals überlegen“, brachte Ratsneuling Julian Windisch (BGS) als Antrag ein. „Wir bauen eine 60-Tonnen-Brücke, die von keiner Seite mit 60-Tonnern anzufahren ist“, unterstützte ihn Kraus. Er sah es besonders zwiespältig, weil ein gastronomisches Vorhaben mit Stellplätzen für Wohnmobile in Wöhr wegen der idyllischen Lage nicht genehmigt wurde. Trautner sicherte zu, in der nächsten Sitzung alle Fakten zum Brückenbau vorzulegen.

Martin Polster (BFMW) regte einen neuen Umgang des Rats mit nichtöffentlichen Beschlüssen an. Nach dem Wegfall der Gründe für die nichtöffentliche Behandlung sollten diese in der folgenden Sitzung bekanntgegeben werden. Und ebenso die Antworten von Bürgermeister und Verwaltung auf Anfragen aus dem Rat. Das sicherte Trautner zu.
Betroffen ist davon ein Antrag von Helmut Hofmann (ZuJu) zum Thema Straßenbau. Er fragte nach, wie es um die Planungen zur Verbesserung der Ortsverbindungstraße Albertshof-Oberfellendorf stehe. Hier habe die Regierung eine Verkehrszählung als Ausgangspunkt vorgeschlagen. Weiter forderte Hofmann eine nachhaltigere Reparatur von schadhaften Gemeindestraßen.

Schließlich wurde noch mitgeteilt, dass die Ortsdurchfahrt der Kreisstraße in Wohlmannsgesees vom 2. Juni bis zum 9. Juni wegen Bauarbeiten des Kreises gesperrt ist.

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