Umweltausschuss

Die Altväter, der Müll und die Windkraft im Landkreis Forchheim

20.5.2021, 15:17 Uhr
Die Altväter, der Müll und die Windkraft im Landkreis Forchheim

© Archivbild: Giulia Iannicelli

Doch der Reihe nach: Der Umweltschutz- und Nachhaltigkeitspreis des Landkreises soll 2021 wieder vergeben werden. "Der Preis soll Anerkennung für Leistungen und Aktivitäten sein", hieß es in der Beschlussvorlage. Als Motto wurde von der Verwaltung vorgeschlagen: "Obstlandkreis Forchheim – Was unsere Altväter noch konnten: Aktuelle und historische naturschonende Landnutzungsformen im Mostobstbau".

Jakob Müller (Grüne ) regte an, das Motto zu ändern in "Alte Obstsorten, Hecken und Streuobstwiesen – das Beste von damals für morgen bewahren". Elisabeth Krause pflichtete Müller bei: Der Begriff "Altväter" sei veraltet "und es waren damals bestimmt auch Frauen beteiligt" am Obstanbau im Landkreis. Der Kreis-Umweltausschuss votierte am Ende einstimmig für die Auslobung des Preises mit der von Müller vorgetragenen Abwandlung des Mottos.

Heinrich Kögel von der Abfallwirtschaft des Landkreises stellte die aktuellen Zahlen seines Fachbereichs vor. Demnach, so Kögel, könne man die Entsorgungsgebühren für die nächsten zwei Jahre konstant halten. Da er für die Zukunft mit steigenden Kosten rechnet, empfahl Kögel, für die Zeit danach über eine Gebührenerhöhung nachzudenken. Edwin Dippacher von der CSU meinte dazu: "Wenn wir feststellen, dass die Einnahmen rückläufig sind, müssen wir uns bei steigenden Ausgaben fragen: Was können wir tun, um die Einnahmenseite zu verbessern?"

Appell trocken gekontert

Manfred Hümmer (FW) ergriff zum Ende der Sitzung das Wort und forderte ein, dass sich der Umwelt-, Klima- und Naturausschuss mehr um die Klimaziele des Landkreises kümmern solle. Die Ziele seien noch in der Amtszeit von Landrat Reinhardt Glauber (FW) definiert worden, inzwischen hätten sich allerdings "die Rahmenbedingungen dramatisch verändert". Die Klimaziele sollten deswegen überarbeitet werden. Außerdem müsse sich der Landkreis auch intensiv mit "unliebsamen Themen" wie der Windkraft befassen.

Zu diesem Thema meldete sich später auch Peter Münch zu Wort. Landrat Ulm bat in Anbetracht der bereits aufgelaufenen Sitzungsdauer und im Anschluss anstehender Folgetermine darum, sich kurz zu fassen. "Das ist mir jetzt wurscht", meinte dazu Münch und verwies zur Begründung auf die Wichtigkeit seines Themas: Es sei "dringend an der Zeit, an der Erfüllung der Klimaziele zu arbeiten." Sowohl die Politik auf Kreisebene als auch die Verwaltung im Landratsamt müssten Gemeinden unterstützen, die Windkraft-Projekte angehen.

Mit Blick auf das Scheitern eines solchen Projekts in Eggolsheim (wir berichteten ausführlich) sagte Münch: "Es darf nicht sein, dass wir den Kollegen Schwarzmann alleine lassen." CSU-Sprecher Dippacher konterte diesen Appell trocken: Seinen "langatmigen Vortrag" hätte Münch "besser im Kreistag" halten sollen.

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