Die „Fasalecken“ treiben Kälte aus

3.3.2011, 11:00 Uhr
Die „Fasalecken“ treiben Kälte aus

© Harald Hofmann

Aus Effeltrich kommend ziehen sie durch Baiersdorf und treiben mit Peitschengeknall die so kunstvollen wie Furcht erregenden, aufwändig gebundenen Strohbären vor sich her. Urwüchsige Bärentreiber gefolgt von den schönen peitschenknallenden Fasalecken, ganz in weiß gekleidet mit einem stattlichen Kopfschmuck aus Buchs und bunten Bändern, gefolgt von den Bauernmadla mit ihren originellen Trachten. Es besteht kein Zweifel daran, dass die Strohbären den Winter, die Fasalecken und Bauernmadla den Frühling symbolisieren.

Über das Alter des Brauches gibt es keine historisch gesicherten Belege. Mit großer Wahrscheinlichkeit lässt sich der Brauch, den Winter von Effeltrich nach Baiersdorf zu treiben, vom ursprünglichen Gedankengut her dem Mittfastenbrauchtum zuordnen, das in enger Beziehung zum 4. Fastensonntag „Laetare“ steht, der als willkommene Unterbrechung der Fastenzeit galt.

Um Brauchtum bemüht

Prägend für die heutige Gestaltung war der heimatvertriebene Apotheker Herbert Schneider, der sich um die Wiederbelebung dieses Brauchtums sehr bemühte. Seit 1952 findet das Winteraustreiben wieder statt. Der Festablauf hat sich seit dieser Zeit kaum verändert. Der Zug formiert sich an der Jahnhalle und zieht angeführt von der Effeltricher Trachtenkapelle durch die Jahnstraße, Forchheimer Straße, Hauptstraße, Judengasse, Pfarrgasse und endet am Parkplatz an der Linsengrabenstraße.

Die Fasalecken tanzen den Frühling herbei und der Winter geht mit dem Stroh der Bären in Flammen auf. Beginn der Veranstaltung ist am Sonntag, 6. März, um 14.30 Uhr am Kulturzentrum Jahnhalle in Baiersdorf.