Dormitz: Kita-Neubau bekommt zwei Räume mehr

19.12.2019, 10:00 Uhr
Dormitz: Kita-Neubau bekommt zwei Räume mehr

© Scott Johnston

Die Gemeinde braucht eine neue Kindertageseinrichtung. Das ist beschlossen. Seit 2017 beschäftigt sich die Gemeinde mit dem Vorhaben. Jetzt ging es um die Größe der Einrichtung. Man will für die Zukunft gerüstet sein.

Um den Nutzern der Tageseinrichtung, aber auch den Anwohnern gerecht zu werden, fanden viele Workshops statt. Zuletzt der Nachbarschaftsworkshop. Da wurde der Wunsch deutlich, das Gebäude solle ausreichend Abstand zu den Nachbarhäusern haben, aber auch nicht zu hoch werden. Hier konnte das Planungsbüro Rosbigalle beruhigen. Das Gebäude wird eine Wandhöhe von 7,50 Metern aufweisen, der höchste Punkt wurde mit einer Firsthöhe von 8,80 Metern angegeben. "Die Nachbarhäuser haben 8,40 Meter Firsthöhe. Das Gebäude ist also nicht wesentlich höher", informierte Bürgermeister Holger Bezold (FW). Auf 2,7 Millionen Euro Kosten schätzt das Architektenbüro den Bau für die Kostengruppe 200 bis 700. Das sind die Kosten ohne Grundstück und Finanzierung.

Platz für Senioren?

Nun sind bei dem angedachten Bau zwei Teile des Gebäudes nur erdgeschossig. "Wenn wir in einigen Jahren dringend Räume brauchen, müssten wir die Dächer und die Isolierung abreißen, was erhebliche Kosten verursacht", meinte Bezold und regte deshalb an, an beiden Teilen je einen Raum "hochzuziehen". Im Gremium kam die Frage nach den Kosten. Bezold wollte sich auf keine Zahl festnageln. Die Räume könnten zwischenzeitlich anderweitig genutzt werden. Für die Senioren beispielsweise.

Allerdings hängt die Gemeinde was die Finanzen betrifft, jetzt schon ein wenig in der Luft, ist doch das Sonderinvestitionsprogramm fast ausgelaufen, sodass Fördergelder in höherem Betrag nicht zur Verfügung stehen. Nur die Kitas, die sich bis Ende August beworben hatten. Das lange Bauleitverfahren hat in Dormitz zu Verzögerungen geführt. "Wir bekommen noch den Fördersatz nach FAG. Dieser hängt von der Finanzkraft der Gemeinde ab", informierte Bezold. Das wären für Dormitz ungefähr 60 Prozent. "Das Warten hat ein paar hunderttausend Euro gekostet", meinte der Bürgermeister. "Aber wir können nicht die Handbremse ziehen. Wir müssen weiter machen", betonte Bezold.

Kinder fühlen sich wohl, aber...

Einige Kinder sind derzeit in der Mittagsbetreuung untergebracht. "In der Schule fehlen dringend Räume", fügte Bezold an. Erst wenn man die Vorschulgruppe aus dem Raum nehmen könne, entspanne sich die Situation. Doch auch der Raum der Mittagsbetreuung sei nicht zufriedenstellend. "Er ist nett hergerichtet und die Kinder fühlen sich wohl. Aber es ist laut. Auch im Milchhäuschen passt es nicht", zählte Bezold die momentane Situation auf, die dringendes Handeln für den Kitaneubau fordere.

Mit dem Neubau habe man dann drei Gruppen, einen Speiseraum, einen Gymnastikraum und die beiden Interimsräume. "Die Räume, die wir dann haben, um Luft zu haben, werden aber nicht gefördert?", fragte Marianne Mirsberger (CSU). Dem stimmte Bezold zu. "Wenn wir nun starten und ein neues Programm wird aufgelegt, würden wir dann nochmal in den Genuss kommen?", wollte daraufhin ein anderer Gemeinderat wissen. "Wenn der Antrag gestellt ist und einige Wochen danach ein Förderprogramm aufgelegt würde, wären wir die Gelackmeierten", meinte Bezold, beteuerte jedoch, dass man diesbezüglich ständig im Kontakt mit der Regierung sei.

"Der Staat muss Gas geben, wenn er die Ganztagesbetreuung ausbaut und die Kitagebühren abschafft. Dann fliegen wir eben erst in zehn Jahren auf den Mond", meinte Bürgermeister Bezold angesichts der Regierungspläne und fehlender finanzieller Unterstützung für die Kommunen. Um genügend Spielraum zu haben, beschloss der Gemeinderat, den Neubau um die beiden weiteren Räume aufzustocken.

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