Künstler stehen fest

Endspurt: Skulpturenweg am Walberla soll Ende September eröffnet werden

15.8.2021, 20:00 Uhr
Start des neuen Skulpturenweges soll am Infopavillon in Kirchehrenbach sein. 

© Ralf Rödel, NN Start des neuen Skulpturenweges soll am Infopavillon in Kirchehrenbach sein. 

Wettbewerb ausloben, Sponsoren finden, Jury festlegen und Künstler bestimmen: Was seit Anfang 2020 währt, wird endlich gut. Der „Skulpturenweg am Walberla“, eine Art Freiluftausstellung am Westhang des Walberla, geht in die Realisierungsphase. Als Eröffnungstermin wurde nun der 25. September 2021 festgesetzt. Nach intensiver Planung, aber auch einigen Widrigkeiten und coronabedingten Tiefschlägen säumen den Verbindungsweg zwischen Kirchehrenbach und Schlaifhausen in Kürze zehn Exponate, die sich harmonisch in die Natur einfügen sollen.

Die Kreationen, welche derzeit noch finalisiert werden, stammen von ausgewählten Künstlern aus oder mit Bezug zu Bayern und werden für zwei Jahre am Skulpturenweg in Szene gesetzt. Unter den Schöpfern ist mit Guido Häfner aus Schlaifhausen auch ein Lokalmatador dabei. Weitere Künstler sind: Peter Schwenk, Gerhard Hex, Karl Maurer, Andrea Kreipe, Roland Mayer, Hubert Maier, Silvia Jung-Wiesenmayer, Christian Ruckdeschel und Örni Poschmann.

Insgesamt gingen 45 Bewerbungen aus dem ganzen Freistaat ein, von Bamberg bis ins
Allgäu, von konkreten bis abstrakten Werken. Die Auswahl der zehn auszustellenden Exponate oblag einer hochkarätigen Jury, zu welcher auch Landrat Hermann Ulm sowie die Kirchehrenbachs Bürgermeisterin Anja Gebhardt und Wiesenthaus Bürgermeister Bernd Drummer zählten. Nach welchen Kriterien die drei bei ihrer Entscheidung vorgingen und wie sie den Erfolg des bald eröffneten Skulpturenwegs einschätzen, kam beim Treffen im Gasthaus Sponsel zur Sprache. Hier informierte Fritz Sponsel, Vorsitzender des des Kunst- und Kulturvereins Kirchehrenbach (KuKuKi) über den aktuellen Stand des Projektes.


Während Bernd Drummer bei seiner Wahl verschiedene Materialien und Varianten abzudecken versuchte – seine Favoriten beinhalteten große wie auch kleine Skulpturen aus Metall, Stein oder Holz –, achtete Landrat Hermann Ulm vor allem darauf, wie die Skulpturen in der Landschaft am Fuße des Walberla zur Geltung kämen und ob handwerklich solide gearbeitet wurde. Anja Gebhardt lobte neben der Kreativität der Bewerber auch die Auswahl des Weges. Dieser böte eine wunderschöne, dorfübergreifende Kulisse, die barrierefrei und somit für alle begehbar sei.

Von Kirchehrenbach aus wird der Skulpturenweg in etwa auf Höhe des Kneippbeckens (oberhalb des Gasthauses Zum Walberla) seinen Anfang nehmen und entlang des Walberla-Westhangs bis nach Schlaifhausen führen. „Ohne das große Entgegenkommen und die Aufgeschlossenheit der Gemeinden wäre diese Art der Umsetzung nicht möglich“, bedankte sich Fritz Sponsel im Namen des KuKuKi bei den Gästen.

Auch die Schirmherrschaft seitens Landrats Dr. Ulm bedeute dem Verein sehr viel. Dieser ließ sich nicht zweimal bitten, sieht er im Skulpturenweg doch etwas „Bleibendes“, das die Region bekannter machen, ein völlig neues Zielpublikum anlocken und so wiederum der heimischen Gastronomie und Wirtschaft zugutekommen könnte. Auch Bürgermeisterin Gebhardt zeigte sich vom Vorhaben von Anfang an begeistert: „Kunst und Kultur werden in unseren Breitengraden bislang zu wenig beachtet; hier steht bis dato der Genuss im Vordergrund.“ Sie wünsche sich eine Sensibilisierung für die Natur. „Unsere künstlerisch aufgewertete Landschaft soll nicht nur gesehen, sondern auch wertgeschätzt werden.“

Die Fränkische Schweiz und speziell das Walberla erleben in Zeiten von Corona einen wahren Besucheransturm. Dass der Skulpturenweg dies noch verschlimmern könnte, glaubt Fritz Sponsel nicht: „Wir haben das Projekt hinab ins Landschaftsschutzgebiet am Fuße des Walberla verlegt, um den Ansturm auf den Berg, welcher unter Naturschutz steht, zu entzerren.“ Auch der Landrat geht davon aus, dass die Kunstwerke die Leute eher auf die ausgeschilderten Wege lenken, statt „Querfeldeingeher“ auf den Plan zu rufen.

„Wo wir als Gemeinden aber tatsächlich noch nachlegen müssen, sind die Themen Mülleimer und Sitzgelegenheiten entlang des Weges“, gab Bürgermeister Drummer zu. Und dann, so hoffe er, werde der Skulpturenweg nach seiner Eröffnung am 25. September nicht nur bei Ausflüglern großen Anklang finden, sondern auch von den Einheimischen gut angenommen werden.

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