Streik vor Werkstor

Forchheim: Beschäftigte der Firma Waasner fordern acht Prozent mehr Lohn

15.11.2022, 15:08 Uhr
Acht Prozent mehr Entgelt fordern auch die Beschäftigten der Firma Waasner.

© Berny Meyer, NN Acht Prozent mehr Entgelt fordern auch die Beschäftigten der Firma Waasner.

Bereits in der ersten Woche nach dem Ende der Friedenspflicht in der Metall- und Elektroindustrie hatten sich laut einer Mitteilung der IG Metall viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Firma Waasner mit einer Frühschlussaktion in beiden Forchheimer Werken an der aktuellen Tarifauseinandersetzung in der Metall- und Elektroindustrie beteiligt. Nun wurde erneut gestreikt. Dazu hatte sich die Belegschaft vor dem Werkstor in der Bamberger Straße versammelt.

"Das ist eine Provokation"

Mit lauten Tröten unterlegten die Streikenden ihre Forderung.

Mit lauten Tröten unterlegten die Streikenden ihre Forderung. © Berny Meyer, NN

Rund 100 Kolleginnen und Kollegen sind dem Aufruf der IG Metall gefolgt. Martin Feder, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Bamberg, berichtete: „Auch die vierte Verhandlungsrunde in der vergangenen Woche hat keinen Fortschritt gebracht: Die Arbeitgeber weigern sich weiterhin, eine prozentuale Entgelterhöhung für die Tabellen in der Metall- und Elektroindustrie anzubieten. Sie wollen einen Tarifvertrag, der 30 Monate, also bis März 2025, läuft. So lange soll es nur die 3.000 Euro staatlich geförderte Prämie geben. Das ist keine Wertschätzung für eure Arbeit, das ist eine Provokation.“

Vor dem Betrieb in der Bamberger Straße versammelten sich die Beschäftigten der Firma Waasner.

Vor dem Betrieb in der Bamberger Straße versammelten sich die Beschäftigten der Firma Waasner. © Berny Meyer, NN

Auch IG Metall Sekretär und Betriebsbetreuer Marcel Adelhardt sprach zur versammelten Mannschaft: „Das „Angebot“ der Arbeitgeber bedeutet im Durchschnitt eine Entgelterhöhung von zwei Prozent, die Tabellen in der Metall- und Elektroindustrie würden aber gleichzeitig von 2018 bis 2025 nicht angetastet. Gerade nach den immensen Belastungen der Corona-Pandemie und den daraus resultierenden, zurückhaltenden Tarifabschlüssen 2020 und 2021 ist das ein Schlag ins Gesicht für die Belegschaften. Acht Prozent sind gefordert und auch volkswirtschaftlich verantwortungsvoll, wenn man bedenkt, dass das Bruttoinlandsprodukt in unserem Land zu 50 Prozent vom privaten Konsum und unserer Kaufkraft abhängt. Dazu sollten wir uns aber auch noch etwas kaufen können.“

"Menschen sind sauer"

Martin Feder weiter: „Die Kolleginnen und Kollegen in den Betrieben stehen felsenfest hinter der Forderung nach acht Prozent mehr Entgelt. Die Arbeitgeber erreichen mit ihrer Verhandlungsführung nur, dass die Menschen richtig sauer sind. Das spüren wir sehr deutlich in unseren Betrieben. Wir sind bereit, auch nochmal einen Gang hochzuschalten.“

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