Viele Kritikpunkte
Forchheim und das Verkehrskonzept: Der VCD warnt eindringlich
23.11.2022, 11:00 Uhr
Zunächst wurde aber noch einmal der Radentscheid, der ein Volksbegehren für ein Bayerisches Radgesetz ermöglichen soll (wir berichteten), vorgestellt und beworben. Allein in Forchheim waren es rund 600 Unterschriften, die an Bürgermeisterin Anette Prechtel (FGL) zur Weiterleitung ans Innenministerium übergeben wurden.
Sodann ging es um die Bus-Verkehrsplanungen im Landkreis Forchheim. Die einhellige Meinung war, dass dieses Konzept wohl eine erhebliche Verbesserung des bisherigen ÖPNV im Landkreis Forchheim beinhalte. Allerdings müsse dies auch intensiv geprüft werden, insbesondere deswegen, weil es auf einzelnen Strecken, wie zum Beispiel für die Fahrt von Heroldsbach nach Erlangen, auch gravierende Verschlechterungen gebe.
Diese Angelegenheit wird auch im nächsten VCD-Info-Treff (am Mittwoch, 30. November, 19 Uhr, über https://meet.jit.si/VCD-FO-InfoTreff) das Diskussionsthema sein.
Das weitere große Thema an diesem Abend war aber die Verkehrsentwicklung/Planung für die nächsten 30 Jahre im Bereich der Stadt Forchheim - kurzum: das viel diskutierte Verkehrskonzept. Vor Stadträten und Vertretern von Verkehrsbelangen, wie dem VCD, wurden seitens des beauftragten Planungsbüro die bisherigen Untersuchungsergebnisse vorgestellt. Auch dies sollte beim nächsten Info-Treff diskutiert werden.
Was bringt eine Sperrung der Hornschuchallee?
Die Quintessenz dieses Vortrags war, dass Einzelmaßnahmen, wie die Sperrung der Hornschuchallee, außer einer Verlagerung des Autoverkehrs in andere Straßen nicht viel bringe. Und: dass man gleichwohl die Verkehrswende nicht auf die lange Bank schieben solle. "Aus der Sicht unseres Beobachters Jürgen Koch war der Vortrag des Sachverständigenbüros nicht wirklich zielführend", heißt es vom VCD.
Die Kritikpunkte des Verkehrsclubs:
- Der Innenstadtfokus sei zu kurz gesprungen: Es fehle der Stadtrandbereich sowie die Berücksichtigung ein-/ausbrechender Verkehre aus dem Umland
- Das Fuß/Radkonzept sei zu unkonkret und ohne echte Lösungskonzept. Ein zitierter und zehn Jahre alter Radvorschlag des ADFC sei selbst für Beteiligte des ADFC irritierend gewesen
- Keine Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs (MIV), sondern nur Lenkung
- Fehlende Verknüpfung der verschiedenen Konzepte (Fuß-/Rad-/ÖPNV/MIV) und Berücksichtigung der Wechselwirkungen
"In dieser Form werden die bislang isoliert betrachteten Einzelkonzepte nicht dem Ziel einer Verkehrs/Mobilitätswende gerecht", so der VCD. "Alle Umweltbewussten, damit auch wir als VCD, müssen noch viel Überzeugungsarbeit leisten, insbesondere bei vielen Stadträten."
Inzwischen wurde die Planung auch dem Stadtrat vorgestellt. Und die lautesten Stimmen seien die gewesen, "welche forderten, die Innenstadt müsse uneingeschränkt weiter mit dem Auto befahren werden können und alle Parkplätze müssten erhalten bleiben", so der Verkehrsclub.
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