Fränkische Schweiz soll auch für Rollstuhlfahrer erlebbar werden

28.4.2021, 11:44 Uhr
Fränkische Schweiz soll auch für Rollstuhlfahrer erlebbar werden
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© Lukas Reinhardt

Herrmann, seit einem Motorradunfall 2012 vom Bauch abwärts gelähmt, lebt im Markt Wiesenttal, genauer: in Trainmeusel, einem Dorf mit rund hundert Einwohnern.
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Herrmann, seit einem Motorradunfall 2012 vom Bauch abwärts gelähmt, lebt im Markt Wiesenttal, genauer: in Trainmeusel, einem Dorf mit rund hundert Einwohnern. © Lukas Reinhardt

Der Weg ist beschwerlich - und das auch rechtlich: Herrmann spricht neben dem Naturschutzgesetz aus den 1970ern auch die neue Ausführungsverordnung an, die am 16. Dezember 2020 in Kraft trat. Sie verursacht bei ihm Frust: "Diese Vorschrift war und ist in meinen Augen diskriminierend.",
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Der Weg ist beschwerlich - und das auch rechtlich: Herrmann spricht neben dem Naturschutzgesetz aus den 1970ern auch die neue Ausführungsverordnung an, die am 16. Dezember 2020 in Kraft trat. Sie verursacht bei ihm Frust: "Diese Vorschrift war und ist in meinen Augen diskriminierend.", © Lukas Reinhardt

Tatsächlich ist in der Verordnung festgehalten, dass Fußgänger sich zu jeder Zeit und ohne räumliche Einschränkung in der Natur aufhalten dürfen. Ihr Betretungsrecht ist nicht begrenzt auf Wege. Rollstuhlfahrer hingegen werden in der Vorschrift mit Radfahrern und Reitern gleichgesetzt. Querfeldein fahren ist ihnen verboten. Sie dürfen sich ausschließlich auf "geeigneten Wegen" fortbewegen.
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Tatsächlich ist in der Verordnung festgehalten, dass Fußgänger sich zu jeder Zeit und ohne räumliche Einschränkung in der Natur aufhalten dürfen. Ihr Betretungsrecht ist nicht begrenzt auf Wege. Rollstuhlfahrer hingegen werden in der Vorschrift mit Radfahrern und Reitern gleichgesetzt. Querfeldein fahren ist ihnen verboten. Sie dürfen sich ausschließlich auf "geeigneten Wegen" fortbewegen. © Lukas Reinhardt

"Ist dieser Weg hier geeignet?", fragt Herrmann und schiebt lachend hinterher: "Ich weiß es nicht." 
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"Ist dieser Weg hier geeignet?", fragt Herrmann und schiebt lachend hinterher: "Ich weiß es nicht."  © Lukas Reinhardt

Mit kräftigen Stößen wuchtet der er seinen Rollstuhl weiter über den laubigen Pfad, der tiefer hinein führt in den Wald.
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Mit kräftigen Stößen wuchtet der er seinen Rollstuhl weiter über den laubigen Pfad, der tiefer hinein führt in den Wald. © Lukas Reinhardt

"Menschen im Rollstuhl haben in der bayerischen Natur nicht die gleichen Rechte wie Fußgänger", sagt er.
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"Menschen im Rollstuhl haben in der bayerischen Natur nicht die gleichen Rechte wie Fußgänger", sagt er. © Lukas Reinhardt

Dass Kritik an der neuen Verordnung durchaus berechtigt ist, hat inzwischen auch das bayerische Umweltministerium eingeräumt. Jüngst traf sich deshalb der Umweltminister aus Pinzberg, Thorsten Glauber, mit Herrmann in Muggendorf zum Gespräch. 
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Dass Kritik an der neuen Verordnung durchaus berechtigt ist, hat inzwischen auch das bayerische Umweltministerium eingeräumt. Jüngst traf sich deshalb der Umweltminister aus Pinzberg, Thorsten Glauber, mit Herrmann in Muggendorf zum Gespräch.  © Lukas Reinhardt

Glauber zeigte Einsicht und versprach, zügig zu handeln.
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Glauber zeigte Einsicht und versprach, zügig zu handeln. © Lukas Reinhardt

Noch in den kommenden Wochen sollen die Ausführungsverordnung zum Naturschutzgesetz überarbeitet und klarstellende Hinweise veröffentlicht werden. "Rollstuhlfahrer haben keine Benachteiligungen zu befürchten", heißt es hierzu auf Nachfrage aus dem Ministerium.
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Noch in den kommenden Wochen sollen die Ausführungsverordnung zum Naturschutzgesetz überarbeitet und klarstellende Hinweise veröffentlicht werden. "Rollstuhlfahrer haben keine Benachteiligungen zu befürchten", heißt es hierzu auf Nachfrage aus dem Ministerium. © Lukas Reinhardt

"Ich war nie ein Stubenhocker", erzählt Herrmann. "Es gab Zeiten, da hing ich jeden zweiten Tag in irgendeiner Felswand. In der Natur zu sein, war und ist mir auch heute unglaublich wichtig." 
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"Ich war nie ein Stubenhocker", erzählt Herrmann. "Es gab Zeiten, da hing ich jeden zweiten Tag in irgendeiner Felswand. In der Natur zu sein, war und ist mir auch heute unglaublich wichtig."  © Lukas Reinhardt

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