Historie

Geschichtlicher Überblick: Wem gehört Weißenohe?

20.5.2021, 20:05 Uhr
Geschichtlicher Überblick: Wem gehört Weißenohe?

© Foto: Berny Meyer

Bis heute prägend für die weitere Entwicklung war die Gründung des Klosters Weißenohe im 11. Jahrhundert, die vermutlich anno 1053 stattfand. Es war den Bischöfen von Bamberg unterstellt und gehörte politisch zur "Oberen Pfalz". Im Jahr 1504 wurde Weißenohe durch die Nürnberger eingenommen als Folge des Landshuter Erbfolgekriegs. Es folgte ein langer Streit zwischen Bamberg und Nürnberg, der auch mit juristischen Mitteln ausgefochten wurde, zu wem Weißenohe gehören sollte. Anno 1521/22 ging Weißenohe wieder an die Obere Pfalz über.

"Sowohl das Bistum Bamberg als auch die Nürnberger versuchten weiterhin hartnäckig ihr vermeintliches Recht am Kloster Weißenohe geltend zu machen", schreibt die Gemeinde Weißenohe basierend auf den Recherchen des HTV auf ihrer Homepage. Die Streitigkeiten konnten erst 1531 vorläufig geschlichtet werden.

1538 folgte der nächste wichtige Einschnitt: Durch einen Treue-Eid auf die reformierte Pfalz hörte Weißenohe als ältester Stift der Oberpfalz nach rund 500 Jahren auf, ein Kloster zu sein. Mindestens bis ins Jahr 1608 soll in der heute vor allem für ihr Bier bekannten Gemeinde Wein angebaut worden sein.

1621 besetzten bayerische Truppen den Ort. Nach dem Ende des damaligen Krieges folgte die Übertragung der Verwaltung für Weißenohe von der Oberpfalz an den Herzog Maximilian von Bayern. 1628 ging die gesamte Oberpfalz in bayerischen Besitz über. "Es entfachte daraufhin wieder ein Streit mit dem Bischof von Bamberg und den Nürnbergern, welcher durch den Dreißigjährigen Krieg unterbrochen wurde", ist auf der Gemeinde-Homepage zu lesen.

Bis 1635 folgten Plünderungen, denen mit einer Bürgerwehr Gräfenbergs und Weißenohes begegnet wurde. Die gänzliche Ruinierung des Klosters durch die Weimarsche Armee datiert auf das Jahr 1641.

Bahnstrecke und Bundesstraße

Anno 1669 zog wieder Leben in das Kloster ein – in Form der Benediktiner, die den Standort übernahmen. 1690 folgte die Grundsteinlegung zum neuen Klosterkonventbau und dann 1707 die Einweihung der Klosterkirche. Schon 1803 bereitete die Säkularisation dem Kloster allerdings wieder ein Ende: Kirchliche Besitztümer wie die Abtei Weißenohe wurden vom Staat eingezogen.

Auch das Jahr 1908 markiert einen wichtigen Punkt in der Geschichte der Ortschaft: Damals erhielt das Dorf seinen Bahnanschluss nach Nürnberg mit der Gräfenbergbahn. Neben der Bahnstrecke prägt die B 2 das Dorf, die es im Westen tangiert. Weißenohe ist heute Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Gräfenberg; durch das Dorf fließen die Bäche Lillach und Kalkach, die sich am südlichen Ortseingang zum Aubach vereinigen.

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