Großenbuch: Kirchweih-Auflagen sorgen für Streit

8.10.2019, 11:00 Uhr
Ein Bild von der Kirchweih im vergangenen Jahr.

© Foto: Harald Hofmann Ein Bild von der Kirchweih im vergangenen Jahr.

Bevor in der Bürgerversammlung im Neunkirchener Ortsteil Großenbuch persönliche Anliegen der Besucher vorgetragen wurden, gab Bürgermeister Heinz Richter im voll besetzten Feuerwehrhaus einen Rückblick auf abgeschlossene und laufende Projekte im Gemeindebereich während seiner Amtszeit 2008 bis 2019.

Es war seine letzte Bürgerversammlung in Großenbuch, denn Heinz Richter kandidiert nicht mehr als Bürgermeister. Die Schwerpunkte der letzten elf Jahre wurden per Beamer illustriert und vom Bürgermeister jeweils erklärt. Es ging um Sanierung und Umbau des Alten Rathauses, Errichtung von Kinderkrippen, den Straßenbau bis hin zur Freibadsanierung und Wasseraufbereitung.

Nachfrage nach Bauplätzen

Besondere Schwerpunkte waren der Neubau der Mensa für die Mittelschule, Hochwassersanierung, der evangelische Kindergarten und Einweihung des Feuerwehrhauses Großenbuch.

Der Straßenverkehr und die Verkehrsberuhigung stelle ein großes Thema dar und werde auch in der nächsten Amtszeit eine wichtige Aufgabe innerörtlich und für den Durchgangsverkehr bleiben, sagte Richter.

Wichtig bleibt die Erschließung von Baugebieten. Die Nachfrage danach ist enorm, so Richter. Deshalb habe die Gemeinde in den vergangenen Jahren die Ausweisung des Bebauungsplanes "Galgenanger" beschlossen.

In der Diskussion kritisierte ein Einwohner die Glascontainer, die am Ortseingang nicht gerade einladend wirkten. Erst kürzlich wurden dort wieder Tüten mit verdorbenen Lebensmitteln entsorgt, es quollen bereits die Maden heraus, berichtete der Bürger angeekelt. Warum kann man nicht den Platz befestigen und ansprechend umgestalten? Bürgermeister Richter versprach, einen Vorschlag an den Bauausschuss zu unterbreiten.

Ein Bürger beklagte, dass aus den Kanaldeckeln immer mehr Ratten kommen. Der Kanal wurde zwar schon gespült, aber die Rattenplage damit nicht beseitigt. Ebenso wurde von der Versammlung angeregt, den Graben der Verbindungsstraße Richtung Kleinsendelbach mit Spitzgrabensteinen auszukleiden, damit der Graben bei Starkregen nicht in Mitleidenschaft gezogen wird. Richter versprach, sich darum zu kümmern.

In der Bürgerversammlung ging es dann heftig um das vorgeschriebene Ende der Kirchweih in Großenbuch. Roland Schmitt wollte wissen, warum der Markt Neunkirchen die Auflage von 24 Uhr erteile. Man sei doch froh, dass es noch einen Burschenverein gebe, der Brauchtum und Tradition pflege und auf den man zählen könne. Und dann kriege man die Auflage, nur bis 24 Uhr zu feiern. Ab 0.30 Uhr sei kein Bierausschank mehr möglich.

Polizei angepöbelt

Bürgermeister Richter sagte, die Auflagen wurden erlassen, weil die Polizei von Jugendlichen angepöbelt worden sei. Die Anwesenden waren anderer Ansicht, angeblich sei die Polizei schon mit der Maßgabe zu provozieren gekommen, sodass Aussage gegen Aussage stand. Eine Empfehlung seitens der Behörde, zehn Sicherheitskräfte für einen reibungslosen Ablauf der Kirchweih einzusetzen, sei aus finanziellen Gründen unmöglich. Aber man dürfe nicht vergessen, "was die Burschen für unser Dorf machen", so Schmitt.

Versöhnung zum Schluss

Trotz hitziger Debatten endete die Bürgerversammlung mit versöhnlichen Tönen. Roland Schmitt sprach im Namen der Großenbucher Bürger den Dank an den Bürgermeister Heinz Richter aus, der sich immer zum Wohle der Bewohner in Großenbuch verwendet habe. "Du hast mit deinem Gemeinderat viel für unseren Ort getan", lobte Schmitt. "Wir hoffen, dass wir dich nächstes Jahr zur Kirchweih begrüßen dürfen!"

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