Hebammen-Mangel im Kreis Forchheim: Neue Wochenbett-Ambulanz

21.9.2019, 07:58 Uhr
Hebammen-Mangel im Kreis Forchheim: Neue Wochenbett-Ambulanz

© Foto: Sonja Och

Im Landkreis gibt es im Jahr fast 1100 Geburten – aber nur 15 Hebammen stehen den jungen Müttern zur Seite. "Jede fünfte Frau findet keine Hebamme zur Wochenbettbetreuung", weiß Bärbel Matiaske, die Projektkoordinatorin im Gesundheitsamt für die "Gesundheitsregion plus", die von Gesundheitsministerin Melanie Huml initiiert wurde. Bis zu acht Wochen nach der Geburt hat aber eine Mutter Anspruch auf die spezielle Betreuung durch eine Hebamme.

Deshalb bieten – "trotz massiver Überbelastung" – Hebamme Anke Thor und ihr Team in den Räumen der Bereitschaftspraxis der UGEF in der Krankenhausstraße 8 eine Wochenbett-Ambulanz an. Montags, mittwochs und freitags am Vormittag stellen sich die Hebammen den Fragen der Mütter.

Teil der Vorsorge

Sie wollen ihnen dadurch mehr medizinische Sicherheit für sich und ihr Neugeborenes bieten. Auch das ist ein Teil der Prophylaxe, die "Gesundheitsregion plus" fördern will. Zudem steht seit Juni das Hebammenportal im Netz für die Suche allen Müttern offen.

"Wir sind uns vollkommen bewusst, dass eine Versorgung und Beratung zuhause viel, viel besser wäre", räumt Thor ein. Aber die Zahlenungleichheit Geburten-Hebammen soll nicht zu Lasten der Frauen gehen.

Wichtige Aufgabenfelder sieht Thor bei der Gefahr und Wochenbett-Depressionen und bei der Stillkultur. Gerade bei letzterem ist die Kette der Wissensweitergabe von Mutter zu Tochter gerissen, insbesondere weil in den 1950/60er Jahren das Stillen nahezu verpönt war.

Die Wochenbett-Ambulanz befindet sich im Ärztehaus neben dem Klinikum. Termine können unter der Telefonnummer (01 51) 70 08 01 24 vereinbart werden.

Keine Kommentare