HGF-Schüler schlüpften in Rolle von Landtagsabgeordneten

26.1.2020, 13:02 Uhr
HGF-Schüler schlüpften in Rolle von Landtagsabgeordneten

© Foto: Julian Hörndlein

Entwickelt hat das Spiel das Centrum für angewandte Politikforschung (CAP) im Auftrag des Bayerischen Landtags. Zu Beginn werden die Jugendlichen in vier Fraktionen aufgeteilt: Die Konservativen, die Sozialen, die Ökologen und die Freien. Nach Standpunktklärung und Koalitionsverhandlungen geht es an die Ausgestaltung der Politik. Die Fraktion der Sozialen hat einen Gesetzesentwurf eingebracht, der den Verbraucherschutz in Bayern erhöhen soll. Deshalb soll die Zahl der Lebensmittelkontrolleure in Bayern von 500 auf 750 aufgestockt und die Bußgelder bei Verstößen gegen die Lebensmittelhygiene von 25 000 Euro auf 100 000 Euro erhöht werden. Nach der ersten Lesung geht es für die Schüler in die Ausschusssitzungen, in denen der Gesetzentwurf debattiert wird. "Man bekommt einen guten Einblick in die Abläufe des Landtags", stellt der Zehntklässler Max Plitt nach der Sitzung fest.

Zeitung entsteht

Zwei Räume weiter hat sich die Redaktion von "Landtag:Online" eingerichtet. Betreut werden sie von Julia Potthoff, die sich am CAP ehrenamtlich bei den Planspielen engagiert. "Sie haben sehr schnell in ihre Rolle gefunden", sagt Potthoff mit Blick auf die Gruppe. Zwei Ausgaben entstehen, beide befassen sich mit der Berichterstattung aus dem "Landtag".

Monika Müllemann, Maya Nagengast, Hanna Kaiser und Merle Schwertfeger legen in ihrer Zeitung den Schwerpunkt auf das ein oder andere Fehlverhalten der Politiker. "Ich fand es sehr lustig, mit manchen Aussagen hätte ich so nicht gerechnet", sagt Müllemann. Für ihre Arbeit haben sie die Politiker des Herder-Parlaments interviewt, aber auch mit "Passanten" auf den Schulfluren geredet.

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Nach den Ausschüssen geht es zurück in den Plenarsaal, wo die Ausschussmitglieder ihre Ergebnisse vorstellen und einen Änderungsantrag beschließen. So wird die Arbeit der Koalition von Konservativen und Freien kritisiert. Andere stellen fest, dass die Diskussionen in den Ausschüssen sehr sinnvoll waren. Danach geht das Gesetz selbst zur Abstimmung – die Mehrheit der Abgeordneten stimmt dafür.

"Ich finde Planspiele wie dieses absolut wichtig, weil viel Praxis vermittelt wird", meint der CSU-Landtagsabgeordnete Michael Hofmann. Er ist nach dem Planspiel zusammen mit seinen Landtagskollegen Tim Pargent (Grüne), Klaus Adelt (SPD), Sebastian Körber (FDP) und Jan Schiffers (AfD) mit den Herder-Schülern ins Gespräch gekommen. Dort geht es um das Gehalt eines Landtagsabgeordneten und die alltägliche politische Arbeit, aber auch um die Standpunkte der Gäste zur Legalisierung von Cannabis und dem Wahlalter ab 16 Jahren.

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