Tag der Zivilcourage am 19. September

Hinschauen und Handeln: Weisser Ring Forchheim gibt Tipps

18.9.2022, 14:48 Uhr
Knapp 3000 professionell ausgebildeten Opferhelferinnen und Opferhelfer in den fast 400 Außenstellen des Weißen Rings stehen allen Betroffenen in Notlagen persönlich zur Seite.

© Weisser Ring e.V., obs Knapp 3000 professionell ausgebildeten Opferhelferinnen und Opferhelfer in den fast 400 Außenstellen des Weißen Rings stehen allen Betroffenen in Notlagen persönlich zur Seite.

Werden Menschen in der Öffentlichkeit Opfer von physischer oder psychischer Gewalt, heißt es hinschauen, aktiv werden und handeln. Daran erinnert der Weiße Ring, Deutschlands größte Hilfsorganisation für Kriminalitätsopfer, zum "Tag der Zivilcourage" am 19. September. Der Weiße Ring hat Zivilcourage zu seinem Jahresthema 2022 gemacht und möchte damit zu einer Kultur des Hinsehens beitragen.


"Jeder Mensch kann helfen, wenn er Zeuge einer bedrohlichen Situation wird", sagt Monika Vieth, Leiterin der Außenstelle des Weißen Rings in Forchheim. "Wichtig sind dann vor allem das umsichtige Beobachten und Handeln aus der Distanz, um sich nicht selbst in Gefahr zu bringen. Im Zweifel sollte man immer die Polizei per Notruf 110 hinzuziehen."

Unterstützung holen und deeskalieren

Zeuginnen und Zeugen sollten sich Unterstützung bei anderen Passanten holen, erklärt Vieth weiter. "In den meisten Fällen gilt sicherlich, je mehr Menschen versuchen, die Situation zu deeskalieren, desto schneller kann dem Opfer geholfen werden. Ziel ist es, dass Menschen Zivilcourage als gemeinschaftliches Interesse verstehen. Zivilcourage zeigt, welche Werte in unserer Gesellschaft gelten." Konflikte könnten so idealerweise in ihrer Eskalationsspirale ausgebremst werden, bis die Polizei eintrifft.


Der Weiße Ring nennt wichtige Zivilcourage-Tipps für Betroffene solcher Situationen:

  • Es hilft immer, wenn es gelingt, andere auf den Konflikt aufmerksam zu machen. Personen sollten dazu auch konkret angesprochen werden und verstehen, dass es sich hier um eine brenzlige Situation handelt.
  • Täter sollten gesiezt und wenn möglich mit Überraschungsmomenten überwältigt/überlistet werden.
  • Wenn es irgendwie durchführbar ist, im besten Falle selbst die Polizei kontaktieren.

Weitere Informationen zum Thema stellt der WEISSE RING im Internet zur Verfügung: weisser-ring.de/zivilcourage

Falsches Handeln gibt es nicht

Ein Blick in die Polizeiliche Kriminalstatistik zeigt: 2020 gab es in Deutschland 1.023.791 Fälle von Straßenkriminalität, darunter 55.467 Fälle von gefährlicher und schwerer Körperverletzung, und 240.575 Beleidigungen. Bei entschlossenem und umsichtigem Eingreifen, sprich: Zivilcourage, könnten viele solcher Straftaten in Zukunft verhindert werden.

"Es erfordert großen Mut in solchen Situationen laut zu werden. Aber ich kann alle Bürgerinnen und Bürger nur bestärken, an dieser Stelle mutig zu sein. Es gibt hier kein falsches Handeln, solange man sich nicht selbst in Gefahr begibt", sagt die Außenstellenleiterin Monika Vieth, Forchheim.


Die knapp 3000 professionell ausgebildeten Opferhelferinnen und Opferhelfer in den fast 400 Außenstellen des Weißen Rings stehen allen Betroffenen in Notlagen persönlich zur Seite. Das gilt natürlich auch für Menschen, die als Helfer oder Zeugen von der Tat betroffen sind.

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