Viertimpfungen stehen an

Impfzentrum Forchheim: In Kürze starten Impfungen mit Novavax

Maria Däumler

Redaktion Forchheim

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23.2.2022, 17:56 Uhr
In Kürze soll der Corona-Impfstoff von Novavax auch im Landkreis Forchheim zur Verfügung stehen.

© Alastair Grant/AP/dpa In Kürze soll der Corona-Impfstoff von Novavax auch im Landkreis Forchheim zur Verfügung stehen.

"Zurzeit ist die Resonanz im Impfzentrum Forchheim sehr gering", sagt dessen Leiter Sebastian Weiß. Anscheinend habe sich noch nicht herumgesprochen, dass die Stiko Senioren ab 70 Jahren und gesundheitlich gefährdeten Personen eine zweite Auffrischimpfung empfiehlt.

Höchstens 100 Impfungen pro Tag führt das Impfzentrum Forchheim und der mobile Impfbus, der nach wie vor im Landkreis unterwegs ist, derzeit durch, berichtet Weiß. Dabei sei vor allem für ältere Menschen, Immunsupprimierte und Risikopatienten nach einer Grundimmunisierung und einer ersten Auffrischungsimpfung im Abstand von drei Monaten eine zweite Auffrischungsimpfung sinnvoll.

Das gelte auch für Beschäftigte in medizinischen und Pflege-Berufen und für Personen, die in Kontakt mit Infizierten sind. Allerdings werde hier ein Abstand von sechs Monaten zwischen den Auffrischungsimpfungen empfohlen, für die die Impfstoffe Biontech und Moderna zur Verfügung stehen.

Genug Impfstoff da

"Der Impfstoff ist nicht das Problem. Wir können genügend Impfstoff innerhalb kürzester Zeit ordern", erläutert Sebastian Weiß. Jetzt müsse sich nur noch herumsprechen, dass die Ständige Impfkommission (Stiko) bereits Mitte Februar diese Impf-Empfehlung ausgesprochen habe.

Weiß hat bereits Kontakt mit allen Pflegeheim-Einrichtungen im Landkreis aufgenommen, damit die Impfung der Bewohner so zügig wie möglich direkt in den Heimen durchgeführt werden kann. Die Pflegedienstleitungen müssten ja erst die Bewohner befragen, ob sie eine zweite Auffrischung wollen oder nicht. Zum Teil müsse dazu das Einverständnis der Betreuer eingeholt werden. Das dauere alles seine Zeit.

Zum Teil habe er bei seinen Telefonaten in den Seniorenheimen die Auskunft erhalten, dass man nicht glaube, dass die Bewohner im Moment so eine Impfung erhalten möchten. Außerdem habe man eh gerade Corona im Heim.

Mildere Krankheitsverläufe

Das stößt beim Leiter des Impfzentrums auf großes Unverständnis. Er erinnert daran, dass zu Beginn der Pandemie gerade viele Seniorinnen und Senioren in Heimen an Corona gestorben seien. Erst durch die Impfaktionen habe sich die Situation nachhaltig verbessert. Nur dank der Impfungen seien auch die Krankheitsverläufe milder geworden, was nun offenkundig dazu führt, dass viele Menschen meinen, eine weitere Auffrischung sei nicht nötig.

"Wir wissen aber doch nicht, welche Virus-Variante noch auf uns zukommt", gibt Sebastian Weiß zu bedenken. Daher appelliert er dringend an alle betroffenen Personen, ihre Corona-Impfung auffrischen zu lassen. "Die Impfung wirkt, das haben wir doch jetzt gesehen."

Ab März in Seniorenheimen unterwegs

Weiß rechnet damit, dass die Mobilen Impfteams dann ab März in die Senioren-Einrichtungen im Landkreis gehen und die Bewohner, die das wünschen, vor Ort impfen werden.

Beim Thema neuer Impfstoff Novavax atmet Sebastian Weiß erst einmal tief durch. Auch er habe kürzlich nur aus den Medien erfahren, dass der Totimpfstoff jetzt vorhanden sei. Diese Information habe zunächst für Verwirrung gesorgt, denn Novavax sei erst einmal in Deutschland angekommen, dann werde der Stoff auf die Bundesländer verteilt und dann komme er erst in die Impfzentren vor Ort, erläutert er. "Ich nehme an, dass wir Novavax nächste Woche im Hause haben."

Vieles noch unklar

Dann werde das Landratsamt Forchheim wohl informieren, wie der Prozess ablaufen soll, sagt er vorsichtig. Denn noch sei unklar, wie viel von dem neuen Impfstoff die Impfzentren bekommen und wer damit überhaupt geimpft werden soll.

Weiß vermutet, dass aufgrund der Mitte März in Kraft tretenden einrichtungsbezogenen Impfpflicht zuerst Pflegekräfte mit Novavax geimpft werden sollen, die bisher eine Impfung mit dem herkömmlichen mRNA-Impfstoff abgelehnt haben. "Eigentlich müsste der Andrang groß sein."

Doch eine Abfrage bei den Pflege- und medizinischen Einrichtungen im Landkreis habe ergeben, dass die Zahl der nicht geimpften Pflegekräfte sehr gering ist. "Eine zweistellige Zahl", verrät er nur. Und auch Nachfragen gebe es extrem wenig. Daher werde der Andrang auf Novavax wohl eher niedrig sein. "Ich rechne hier mit weniger als 1000 Impfungen. Aber das ist alles ein Blick in die Glaskugel."

"Wir sind bereit"

Der Leiter des Impfzentrums erwartet aber, dass sich doch zeitnah mehr Menschen für eine zweite Auffrischimpfung entscheiden werden. Spätestens wenn bekannte Politiker dazu öffentlich aufrufen. "Wir sind jedenfalls bereit", betont Weiß.

Wie bisher können Impfwillige ohne Termin zum Impfbus kommen, der nach wie vor durch den Landkreis fährt, oder ins Impfzentrum, Don-Bosco-Straße 3, am Freitag, 14 bis 18 Uhr, und am Samstag, 9 bis 12 Uhr. Wer lieber einen Termin ausmachen möchte, könne diese ebenfalls zum Beispiel über die Homepage machen.

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