Kirchehrenbach: Schleppender Baufortschritt der Mittelschule
23.08.2020, 15:14 UhrIm Treffpunkt Pausenhof konnte der bauleitende Ingenieur der Bamberger Eis Architekten, Udo Freitag, zumindest vorzeigen, dass fast alle Fenster ausgetauscht sind. Die 16 Zentimeter dicke Dämmschicht an den Außenwänden ist angebracht – für eine Hinterlüftung gegen Schimmel sei gesorgt, versicherte Freitag den Dach- und wandkundigen Fachleuten unter den Räten – jetzt fehle nur noch der Oberputz.
Über das Farbkonzept sei noch zu entscheiden. Mehr Kummer bereitet dem Bauleiter die Verständigung mit den von der Firma KS-Bau eingesetzten Subunternehmen aus dem östlichen Sprachraum. Hapere es schon am Austausch mit den Vorarbeitern, so sei eine Verständigung mit den Mitarbeitern unmöglich – zu bemerken seien auch Reibereien untereinander – "das nervt". Schulleitung, Lehrerkollegium und Verwaltung könnten während des Umbaus die kleine Turnhalle beziehen, wenn die beauftragte Elektrofirma die geschaffene Trockenbau-Einhausung installierte. Allerdings seit einer Woche sei der Unternehmer nicht erreichbar.
Udo Freitag will auch da dranbleiben. Wenn sich nichts bewegt werde eine andere Firma beauftragt, machte die Gemeindechefin deutlich. Bereits eingesetzt seien die Außentüren, nicht zuletzt coronabedingt habe sich die Lieferung der Innentüren verzögert. Dass ab dieser Woche könne die Montage erfolgen, verzeichnete der Planer einen "Lichtblick".
Schallschutzdecken und Lüftung
Beginnend in der Aula werden hier und in allen Klassenzimmern die abgehängten Decken entfernt, Oberlichter werden aus Gründen des Brandschutzes verschlossen, alle Räume erhalten Schallschutzdecken und eigene Lüftung. Der Barrierefreiheit dient der Einbau eines Lifts an der Treppenanlage der Aula, die zu den Klassenzimmern führt.
Erneuert werden die PVC-Böden. Beibehalten werden die ausklappbaren Tafeln, dahinter sind die digitalen Boards anzubringen. Zunächst vorgesehen sind in den Unterrichtsräumen Waschbecken mit Kaltwasser, "kann sein, dass die Bezirksregierung bei anhaltender Pandemie Warmwasser vorschreibt", wieß Freitag hin. Die asbesthaltigen Elektroheizkörper sind zu entsorgen, künftig wird das Gebäude mit Holzpellets beheizt.
Wenige Verbindungsflure in den Obergeschossen bereiteten zunächst Probleme bei der Schaffung des vorgeschriebenen zweiten Rettungswegs. Die Lösung stellte der Geschäftsführer der Bamberger Eis Architekten dem Gremium vor.
"Keine einfache Baustelle", fasste Udo Freitag zusammen. Bisher seien für die Bauabschnitte "Fenster und Hülle" - die im Rahmen des kommunalen Investitionsprogramms Schule (KIP-S) gefördert werden – Gewerke mit Kosten um 1,5 Millionen Euro vergeben.
Bedenke man, dass die Gerüstbaukosten derzeit jenseits von Gut und Böse lägen, seien die Ausschreibungsergebnisse nur 40 000 Euro über dem Kostenansatz, vertretbar - 900 000 Euro Vergaben stünden noch aus.
Im August 2021 soll die neue Mittelschule an den Start gehen können, dann folgen die Bauabschnitte III und IV – der mit Finanzausgleichsmitteln (FAG) bezuschusste Einbau der Grundschule.
Auf einen Ortstermin vertagt hatte der Rat den Beschluss über die beantragten Befreiungen von den Festsetzungen des Bebauungsplans "Hutweide" hinsichtlich dreigeschossiger Bauweise – zulässig sind nur zwei Vollgeschosse. Durch den Ausbau des Kellers für eine Einliegerwohnung würde die Geschossflächenzahl 0,6 um 0.2 überschritten. Mit Verweis auf ein bereits bestehendes Wohnhaus mit drei Stockwerken etwas oberhalb am Walberlahang gelegen, erklärte CSU-Rat Johannes Schnitzerlein: "Wir genehmigen da nichts Neues." Somit wurde den Befreiungen das gemeindliche Einvernehmen mit 14:0 erteilt.
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