Kommt der Radweg zwischen Effeltrich und Kunreuth?

2.3.2020, 06:00 Uhr
Kommt der Radweg zwischen Effeltrich und Kunreuth?

© Karl Heinz Wirth

Nachdem sich bisher nichts getan hatte, sammelte Stefanie Brechelmacher Unterschriften bei den Bürgern in Gaiganz und Effeltrich für eine Petition an das Bayerische Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr mit der Aufforderung für einen bestandsorientierten Ausbau der Staatsstraße zwischen Effeltrich und Kunreuth zu sorgen.

Diese Maßnahme sollte spätestens bei den Planungen für den Staatsstraßenausbauplan für Bayern berücksichtigt und mit entsprechender Priorität versehen werden, so Brechelmacher. "Wir wollen damit der Forderung für einen Radweg entlang der viel befahrenen Staatsstraße St2242 Nachdruck verleihen", erzählt sie. Unterstützt wurde sie dabei von Kunreuths Bürgermeister Konrad Ochs, Bürgermeisterkandidat Edwin Rank aus Kunreuth und Michaela Engelhardt.

Wie dem Begleitschreiben der Liste zu entnehmen ist, wünschen sich die Unterzeichner, dass die Schaffung des Radweges zwischen Effeltrich und Kunreuth positiv bewertet wird, da es sich um einen Lückenschluss im Radwegenetz handelt, der nicht nur für die Bürger eine große Bereicherung wäre, sondern auch positive Synergieeffekte für die Naherholung in der Region hätte. Bürger aus dem Erlanger Umland sowie der Metropolregion Nürnberg würden damit den Kulturerlebnisweg Fränkische Schweiz über das Radwegenetz sicher erreichen. Schüler und Bürger aus Richtung Kunreuth und Gaiganz könnten ab Effeltrich weiterführend den Radweg zur Mittelschule Baiersdorf und von dort die S-Bahn nach Erlangen wie Bamberg nutzen. Somit stünde grundsätzlich eine bessere ÖPNV-Anbindung zur Verfügung, sagten die Unterzeichner.

Auf eine Anfrage von MdL Matthias Fischbach (FDP) an die Staatsregierung, wie weit der Stand der Planungen des Staatlichen Bauamts Bamberg sei und bis zu welchem Zeitpunkt die Staatsregierung die Sanierungs-, Begradigungs- und Fahrradwegebauarbeiten zwischen Effeltrich und Langensendelbach beginnen und ob man eine Weiterführung der Straßenverbesserung und des Radweges entlang der Staatsstraße von Effeltrich nach Kunreuth und von Langensendelbach in Richtung Adlitz für die betroffenen Gemeinden in Erwägung zieht, teilte das Staatsministerium mit: Die technische Planung des Staatlichen Bauamts Bamberg für den bestandsorientierten Ausbau der St 2242 mit Geh- und Radweg zwischen Effeltrich und Langensendelbach ist abgeschlossen. Derzeit werden die Grunderwerbspläne und Verzeichnisse erstellt, mit dem Ziel, die Verhandlungen für den Erwerb der erforderlichen Grundstücke im ersten Halbjahr 2020 zu führen und abzuschließen.

Bei schwierigen Verhandlungen werden die Gemeinden in Einzelfällen um Mithilfe gebeten. Sollten bis dahin alle Grundstücke erworben sein, oder die Eigentümer die Bauerlaubnis erteilt haben, könnte das Straßenbauamt Bamberg im zweiten Halbjahr mit dem Ausbau beginnen. Für die Strecke der St2242 zwischen Effeltrich und Kunreuth ist ein bestandsorientierter Ausbau vorgesehen, teilte das Ministerium mit.

Hier steht jedoch die Ertüchtigung der Staatsstraße in Konkurrenz zu anderen noch dringenderen Maßnahmen an Staatsstraßen mit deutlich mehr Verkehr. Ein Realisierungszeitraum kann noch nicht genannt werden und hängt von den zur Verfügung stehenden Planungsressourcen, Haushaltsmitteln sowie der Bereitschaft der Grundeigentümer zur Bereitstellung der benötigten Flächen ab.

Mit der Bitte um Unterstützung überreichte Stefanie Brechelmacher 1000 Unterschriften an MdL Sebastian Körber (FDP), Vorsitzender im Verkehrsausschuss. Der Radweg wäre besonders wichtig für die Schüler aus Gaiganz, die die Grundschule in Effeltrich besuchen und eine schlechte Busverbindung haben, meinte Brechelmacher. "Wir möchten mit dieser Petition erreichen, dass unser Anliegen für den Radweg in die kommende Planung aufgenommen wird. Der Weg auf der zum Teil sehr unübersichtlichen Staatsstraße ist für Radfahrer sehr gefährlich", ergänzte Effeltrichs Bürgermeisterin Heimann abschließend. Matthias Fischbach teilte dazu mit, dass 2019 für Oberfranken pro Straßenkilometer 19 973 Euro bereitgestellt wurden. Für Mittelfranken waren es 19 684 Euro und Unterfranken 28 121 Euro für den Kilometer. Im Vergleich zu den anderen sechs Bezirken in Bayern nimmt Oberfranken den letzten Platz ein bei der Ertüchtigung der Straßen.