Kosten zwingen zu Verzicht auf Straßenbau

8.12.2010, 16:53 Uhr
Kosten zwingen zu Verzicht auf Straßenbau

© Rolf Riedel

Der mit der Planung befasste Ingenieur Thomas Kohlmann hatte nicht nur umfangreiche Bodenuntersuchungen vornehmen lassen, sondern auch die Bedingungen für eine höchstmögliche Förderquote erkundet. Dabei gewann er die Erkenntniss, dass die neu zu bauende Straße mindestens eine Breite von fünf Metern aufweisen muss, um in eine Förderung einbezogen zu werden. Wesentlich dramatischer ist allerdings die Entwicklung der Kosten. War man ursprünglich von einer Ausbausumme von 960000 Euro für das vordere Straßenstück, an der Ortsgrenze von Schweinthal beginnend mit einer Länge von 800 Metern, und dem daran anschließenden Straßenstück von 410 Metern ausgegangen, musste Kohlmann schon im Oktober auf 1,16 Millionen Euro aufstocken.

Rasante Entwicklung

Nun informierte er die Gemeinderäte, dass die neuerliche Kostenschätzung einen Betrag von 1,493 Millionen Euro, also eine Kostenmehrung von insgesamt 533000 Euro betragen würde. Davon entfallen auf das vordere Straßenstück 319000, auf das zweite 43000 und für die Hangsicherung sind noch einmal 171000 Euro zu veranschlagen.

Obwohl mit einer Förderung von bis zu 55 Prozent gerechnet werden kann, wäre der von der Gemeinde Egloffstein zu tragende Eigenanteil so nicht zu schultern. Das löste heftige Diskussionen im Gremium aus. Besonders engagierte sich dabei der 3. Bürgermeister Karl Igel aus Bieberbach, der sich vehement gegen den Bau der zur Hangsicherung vorgesehenen Gabionen (Steinkörbe) aussprach. Igel kam zu der Erkenntnis, dass ein weiterer Hangabbau der künftigen Straße mehr Halt verleihen würde. Das wurde jedoch von Ingenieur Kohlmann widerlegt und wegen fachlicher Bedenken verworfen.

Nach ausführlicher Diskussion sprachen sie die Markträte mit 14 gegen die Stimme von Igel dafür aus, vorerst nur das zweite, durch einen Hangabsturz besonders gefährdete Straßenstück, wie vorgeschlagen, zu sanieren. Dafür müssen nun 892000 Euro aufgewendet werden, zu denen noch 179000 Euro an Baunebenkosten hinzu kommen. Das Gremium beauftragte mit der Durchführung die Firma Höhnen und Partner.

Die Vereinsförderung wird im Haushaltsjahr 2011 wie bisher auf die Förderung von jugendlichen Mitgliedern beschränkt. Die Egloffsteiner Vereine erhalten jährlich sechs Euro für jedes an die Verwaltung gemeldete jugendliche Mitglied. Für die 159 Jugendlichen sind demnach 954 Euro aufzuwenden. Der Touristenverein wird weiter jährlich 7500 Euro erhalten.