50. Geburtstag

Mittelehrenbach: Die Grundschule Ehrenbürg feiert ihr Jubiläum

Annika Falk-Claußen

1.7.2022, 18:00 Uhr
Rektorin Daniela Drummer (v.l.), Mathilde Dörfler und Anne Müller sind auf verschiedenen Wegen mit der Grundschule Ehrenbürg verbunden.

© Annika Falk-Claußen Rektorin Daniela Drummer (v.l.), Mathilde Dörfler und Anne Müller sind auf verschiedenen Wegen mit der Grundschule Ehrenbürg verbunden.

Eng verbunden mit der Schule ist Mathilde Dörfler, die 37 Jahre lang als Lehrerin in Mittelehrenbach tätig war und deren Vater Franz Heim den Grundstein für die Schule gelegt hat.

Der damalige Bürgermeister von Mittelehrenbach war Hauptinitiator des Schulverbandes Ehrenbürg sowie dessen erster Vorsitzender. Bis 1972 waren die Kinder aus Weingarts, Kunreuth, Ermreus, Regensberg, Mittelehrenbach, Oberehrenbach, Seidmar, Ortspitz, Dietzhof und Leutenbach in kleinen Schulen in den Ortsteilen unterrichtet worden.

Im Februar 1970 wurde der Antrag für den Neubau eines Gebäudes der Verbandsschule Ehrenbürg (Grundschule mit Teilhauptschule) gestellt. Ab 1972 wurden die Kinder gemeinsam in Mittelehrenbach unterrichtet – mit Ausnahme der Leutenbacher, die erst ein Jahr später dazu kamen. „Deshalb musste auch das Schul-Mosaik ergänzt werden“, erinnert sich Dörfler.

Die Gründung des Schulverbandes sei „sehr weitsichtig“ gewesen, lobt sie die Entscheidung der damaligen Politiker. Ein eigentlich geplanter Zusammenschluss mit Wiesenthau war zuvor gescheitert, wie sich Rektorin Daniela Drummer erinnert, die in Wiesenthau aufgewachsen ist und deren Großvater und Urgroßvater dort Bürgermeister gewesen waren.

Seit Herbst leitet Drummer die Schule und ist bei der Planung der Jubiläumsfeier dankbar über Urgesteine wie ihre Kollegin Anne Müller, die selbst ab 1977 die Schule besucht hat und seit 2004 hier unterrichtet. „Die Schule ist ein Stück weit mein Zuhause“, so Müller, die gemeinsam mit Daniela Drummer in Ebermannstadt Abitur gemacht und dann in Bamberg studiert hat.

 Als die neue Schule gebaut worden ist, stand sie am Ortsrand. Heute ist der Komplex umringt von Wohnbebauung.

 Als die neue Schule gebaut worden ist, stand sie am Ortsrand. Heute ist der Komplex umringt von Wohnbebauung. © Archivfoto: GS Ehrenbürg

Die neue Rektorin hat in dieser kurzen Zeit, die von der Corona-Pandemie geprägt war, das Schulgebäude als sehr positiv wahrgenommen, denn die Klassenzimmer seien im Vergleich zu jüngeren Schulbauten sehr groß und besonders hell durch viele Fenster. „Man kann im hinteren Bereich einen Teppich auslegen und dort im Kreis miteinander sprechen“, freut sich Drummer.

Dafür war in den Anfängen der Schule kein Platz. Mathilde Dörfler erinnert sich, als sie in einer zweiten Klasse 40 Kinder unterrichtet hat. „Das war Frontalunterricht, da war kein Platz zum Toben“, so Dörfler, die genossen hat, dass in den 90er Jahren der Unterricht offener wurde, sie auch mal an einer Montessori-Schule hospitieren konnte.

Auch der Landrat war ein Schüler

Seit 2007 ist es eine reine Grundschule und hat viele Fachräume sowie Platz für die Mittagsbetreuung. Denn 1988 wurde das Schulgebäude zu klein und es folgte ein Anbau sowie ein Allwetterplatz, eine Laufbahn sowie eine Spielwiese. Zwischenzeitlich besuchten mehr als 200 Schüler die Schule, heute sind es 97.

Auch Landrat Hermann Ulm war von 1983 bis 1987 Schüler in Mittelehrenbach und erinnert sich an prägende Lehrer – neben Mathilde Dörfler sein Dritt- und Viertklasslehrer Werner Götz. „Er war sehr bemüht, uns Heimatkunde zu vermitteln, da ist mein Interesse daran geweckt worden“, so Ulm, der später selbst Lehrer geworden ist.

Der CSU-Politiker erinnert sich daran, dass er in seiner Schulzeit viel draußen war, dass er mit seiner Klasse einen Schulteich geschaufelt hat. Außerdem sei man regelmäßig zur Moritzkapelle gewandert und habe nach dem Walberla-Fest den Müll der Feierenden zusammengesammelt.

Auch nach seiner Schulzeit war und ist er mit der Schule eng verbunden – als Bürgermeister von Kunreuth im Schulverband, sowie als Vater von drei Kindern, die alle die Schule besucht haben, aktuell besuchen beziehungsweise im September eingeschult werden. So lässt er es sich nicht nehmen, beim Jubiläum ein Grußwort zu sprechen.

Aber zurück zur Behauptung, die Grundschule Ehrenbürg sei „eine der schönsten Schulen des Landkreises“: Mathilde Dörfler begründet es mit der „traumhaften Lage und dem wunderschönen Ausblick“ – egal ob Kirschenblüte oder farbenfrohe Herbstzeit. Und Anne Müller lobt neben dem Gebäude ihr Lehrer-Vorbild Mathilde Dörfler in höchsten Tönen, man spüre auch heute noch die „besondere entspannte Atmosphäre“ in der Schule.

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