Paradeplatz Forchheim: Wo sollen Busse künftig halten?

24.6.2020, 14:21 Uhr
Paradeplatz Forchheim: Wo sollen Busse künftig halten?

© Foto: Roland Huber

"Das Ergebnis kann sich sehen lassen", stimmte Bauamtsleiter René Franz einleitend zu einem detaillierten Vortrag der  Architekten des Freisinger Planungsbüros grabner huber lipp ein. Einen "einladenden Charakter" soll der Platz bekommen, betonten die Architekten: Das "Fontänenfeld als belebendes Element" des Paradeplatzes soll dafür, entgegen der ursprünglichen Planungen, stärker in die Mitte des Platzes rutschen. In Richtung Landratsamt wird eine "Blickbeziehung" geschaffen. Zwei langgestreckte Terrassenstufen werden im Norden des Platzes geschaffen, im Süden sollen drei Stufen "eine angenehme Distanz zum Straßenraum" gewähren. Durch die Stufen entsteht ein Art Plateau, das von Bäumen umrahmt werden wird. Von Osten und Westen kann der Platz barrierefrei betreten werden, ein schwellenloser Zugang befindet sich außerdem auch im Süden, nahe der Bushaltestellen, in direkter Verbindung zum Landratsamt.

Nicht nur der Wochenmarkt und Bauernmarkt könnten künftig hier stattfinden, auch größere Veranstaltungen wie etwa das Stadtfest oder Open-Air-Konzerte könnten hier abgehalten werden, so die Freisinger Planer. Um noch mehr Platz zu schaffen, können die Fontänen abgeschaltet werden.

13 Bäume sollen am Paradeplatz neu gepflanzt werden, nach Vorstellung und Diskussion einigte man sich auf den japanischen Schnurbaum (Sophora japonica), der durch die Standortgegebenheiten (Innenstadtlage, Hitze, Frost, Trockenheit, Streusalz) am geeignetsten scheint. Dass allerdings zwei bereits bestehende Bäume am Paradeplatz (direkt vor dem Sportgeschäft Wolf) gefällt werden müssen, missfiel FGL-Stadtrat Johannes Mohr. Die Bäume müssen weichen, um eine Feuerwehrzufahrt auf den Platz sicherzustellen und sollen "ortsnah ersetzt" werden. Auch weil er gegen die Baumsorte ist, die botanisch als giftig gilt "die Stadt geht damit ein Risiko ein", votierte Mohr als einziges Gremiums-Mitglied dagegen.

Großen Diskussionsbedarf gab es zum Thema "Standort der Bushaltestellen" am Paradeplatz. Es habe "umfangreiche Abstimmungen mit dem ÖPNV" gegeben, bestätigten die Freisinger Architekten. Der Paradeplatz sei ein "wichtiger Verkehrsknotenpunkt in punkto Bus-Verkehr". Außerdem sei es "langfristig gewünscht, den Individualverkehr zu vermeiden".

Die Haltestellen, so sieht es die Planung vor, sollen "neu organisiert, verschoben und teilweise zusammengelegt" werden. Touristenbusse halten direkt am Paradeplatz. Die Bushaltestellen für Stadt-, regionale und überregionale Busse sollen am Platz erhalten bleiben.

Die momentan noch auf dem Paradeplatz liegende Schulbushaltestelle soll laut Planungen, näher in die Nürnberger Straße gerückt werden. Direkt vor der Bäckerei "Der Beck", so sehen es die Planungen vor, sollen künftig die Schülerinnen und Schüler der beiden Gymnasien nach Schulende in die Busse steigen.

"Haben denn dort so viele Schüler Platz?" fragte Manfred Hümmer (FW), der die Schüler vor den Schaufenstern drängen sieht. "Die neue Bushaltestelle missfällt mir", meinte auch Holger Lehnard (CSU). "So wird das mit den Schülern nicht funktionieren", konstatierte Reinhold Otzelberger (CSU). 1500 Schüler, rechnete Otzelberger vor, hätten auch einen "riesigen Stauraumbedarf". Außerdem beunruhigte Otzelberger auch das "riesige Gefahrenpotiential". "Sie kriegen Proteste von den Geschäften, die durch wartende Schülermassen zugestellt werden. Hier muss massiv nachgearbeitet werden." Reiner Büttner (SPD) blickte sorgenvoll aufs große Ganze: "Ich habe Angst, wenn wir zwei Baustellen in der Stadt haben." Deswegen plädierte er dafür die "Realisierung Paradeplatz zu verschieben, bis die Rathaussanierung beendet ist".

Mit Ausnahme der Schulbus-Haltestelle stimmten die Ausschuss-Mitglieder zu. Nun soll der Planungsstand den Anwohnern vorgestellt und mit den Geschäftsleuten und Ladenbesitzern abgestimmt werden. Außerdem werden Städtebaufördermittel beantragt. Auf Basis dieser Planung sollen nun Kosten berechnet werden und anschließend die Pläne dem Stadtrat erneut vorgestellt werden.

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