Vieles ändert sich

Umbruch auf Burg Feuerstein: Die Zukunft ist unklar

26.1.2018, 09:00 Uhr
Umbruch auf Burg Feuerstein: Die Zukunft ist unklar

© F.: Huber

Die nächsten zwei bis drei Jahre werden darüber entscheiden, ob die Bildungseinrichtung auf dem Feuerstein mittel- und langfristig überleben kann. Denn ohne die Zuschüsse des Erzbistums bleiben nur die Einnahmen aus Kursgebühren und staatliche Zuwendungen. Im Ranking der zehn Landvolkshochschulen in Bayern, sagt der scheidende Leiter Heiner Neuner, stehe der Feuerstein bei der Höhe der staatlichen Zuschüsse auf Platz vier. Soll heißen: kirchliche Mittel sind nicht allein entscheidend.

Eigentlich hatten Neuner, Lang und der Vorsitzende des Trägervereins, Fritz Kroder, ein Pressegespräch anlässlich der Verabschiedung des alten und der Einführung des neuen Hausleiters anberaumt. Doch die Frage nach der kirchlichen Unterstützung drehte den Termin in eine neue Richtung. Im Dezember 2016 hatte unsere Zeitung bereits über die Absicht des erzbischöflichen Ordinariats berichtet, seine Bildungseinrichtungen neu zu sortieren. Der Trägerverein sollte aufgelöst, das Gebäude aufgegeben und die Landvolkshochschule in die Jugendburg re-integriert werden, wie es vor mehr als 40 Jahren bereits gewesen war.

Neue Zielgruppen erschließen

Vereinschef Fritz Kroder legte diese Absichten dem Ehemaligentreffen vor und kündigte an, für den Erhalt der KLVHS auf dem Feuerstein zu kämpfen. Im Mai 2017, so erklärte Fritz Kroder gestern, beschloss der Verein, notfalls auf eigene Faust, ohne Unterstützung der Erzdiözese, die Katholische Landvolkshochschule weiterzuführen (siehe die Stellungnahme des Erzbistums am Ende des Artikels). Deswegen ist der neue Leiter Thomas Lang bereits beim Verein angestellt. Vorgänger Neuner bekam sein Gehalt noch von der Diözese.

Thomas Lang: "Ich werde jetzt mit den Mitarbeitern viele Gespräche über die Zukunft führen." Eine Unternehmensberatung hat sich Strukturen und Zahlen angesehen und Empfehlungen ausgesprochen. Es werde überlegt, wie Menschen mit höherem Einkommen so eingestuft werden können, dass sie das Kursangebot für geringer Verdienende mit finanzieren.

Zum "Geist des Feuersteins", den alle drei KLVHS-Vertreter wiederholt beschworen, gehört gerade, dass die Stärkeren die Schwächeren unterstützen. "Wir haben eine schwierige Zeit hinter uns und vor uns", so Fritz Kroder. Das Haus müsse sich "neu aufstellen", um die Zukunft finanziell bewältigen zu können.

Konzentration auf Vierzehnheiligen

Das Ordinariat reagierte auf NN- Anfrage mit dieser Stellungnahme: "Das Erzbistum Bamberg wird seine Bildungsarbeit künftig auf das Bistumshaus St. Otto Bamberg, das Caritas-Pirckheimer-Haus in Nürnberg, die Bildungshäuser in Vierzehnheiligen sowie das Jugendbildungshaus Burg Feuerstein konzentrieren. Das Jugendbildungshaus am Knock soll möglichst lange fortgeführt werden. Darüber hinaus werden für Bildungseinrichtungen keine regelmäßigen Bauzuschüsse mehr bereitgestellt. Es wurde deshalb beschlossen, das Bildungsangebot der KLVHS nach Vierzehnheiligen zu verlagern. Die Vereinsmitglieder wurden wiederholt eingeladen, den Verlagerungsprozess mitzugestalten und auch am neuen Standort mitzuarbeiten. Der Verein hat sich jedoch mit großer Mehrheit dagegen ausgesprochen, die Verlagerung zu unterstützen, und will eigenverantwortlich ein Bildungsangebot aufrecht erhalten. Bis zum Abschluss der Baumaßnahmen in Vierzehnheiligen (voraussichtlich 2020) wird das Erzbistum dem Verein Landvolkshochschule Feuerstein das gegenwärtig vorhandene Personal weiterhin zum Betrieb der Landvolkshochschule zur Verfügung stellen. Danach steht dieses Personal dem Verein nicht mehr zur Verfügung."

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