VfB Forchheim soll wieder in ruhigere Fahrwasser gelangen

8.5.2015, 18:19 Uhr
VfB Forchheim soll wieder in ruhigere Fahrwasser gelangen

© Foto: Stefan Braun

„Der Fortbestand unseres Vereines war in den letzten Jahren mehrere Male akut gefährdet, doch diese Zeiten sind nun vorbei.“ Der VfB-Vorsitzende Franz Stumpf sah bei der Jahreshauptversammlung im Rathaussaal in erleichterte Gesichter.

Das Thema „rückständige Zahlungen an die Rentenversicherung“ (die „Schelsky-Affäre“) sei bald abgeschlossen, verkündete Stumpf. „Wir müssen uns jetzt mit freiem Rücken neu aufstellen, wir haben wieder Boden unter den Füßen.“

Wie die Neuausrichtung aussehen soll, ließ Stumpf offen. Er schlug ein gemeinsames „Brainstorming“ vor. Den Mitgliederrückgang - bedingt durch den Verlust der beiden Zugpferde Handball (2011) und Fußball (2012) -  auf 474 bedauerte er, sieht aber Hoffnung, dass der Trend bald umschlägt. Anlass für diese Erwartung ist etwa die Entwicklung der mit Hilfe der Brose Baskets neu gegründeten Basketballabteilung, die in der vergangenen Saison erstmals am Spielbetrieb teilnahm und ab Herbst eine zweite Mannschaft ins Rennen schicken möchte. Die 31 Mitglieder werden immer mehr. „Wir möchten den Basketball in Forchheim etablieren“, erklärte Abteilungsleiter Josef Heilmann.

Auf eine erfolgreiche Saison blicken die Volleyballer zurück, die in Spielgemeinschaft mit der SpVgg Jahn Forchheim antreten. Die Herren sind Meister geworden und steigen in die Bezirksliga auf. Ihr Amt als Abteilungsleiterin gab Birgit Block auf, Nachfolger ist Trainer Michael Prade.

Den Rückgang der Verbindlichkeiten um 10 000 Euro auf knapp 73 500 Euro verkündete Schatzmeister Walter Mirschberger. Dass Stumpf die Vorkommnisse und die Probleme der letzten Jahre bei „seinem VfB Forchheim“ emotional sehr geprägt haben, wurde deutlich, als Heinz Endres, früher Abteilungsleiter der Handballer, Stumpf vorwarf, er fokussiere die Probleme des Vereines zu sehr auf die „Schelsky-Affäre“.

Schaden riesengroß

„Wir hatten gefälschte Zahlen, standen vor Gericht und hatten 500 000 Euro Schulden. Wir sind von dem Mann (Schelsky, die Redaktion) gerollt und betrogen worden. Punkt!“, antwortete Stumpf sehr emotional, um am Ende, als Endres das Thema nochmals ansprach, nachzulegen: „Sieh es endlich ein, dass der Schaden durch diesen Herren für den Verein und auch für mich selbst riesengroß war. Ich musste wegen dieser Affäre über 50 000 Euro aus eigener Tasche bezahlen.“ Umso größer ist Stumpfs Erleichterung, dass das Thema bald abgeschlossen sein soll.

Optimistisch gab sich der Forchheimer OB bei der Frage nach der nahen Zukunft des VfB-Geländes im Norden der Stadt. Gegenüber den NN erklärte er: „Ich wünsche mir als VfB-Vorsitzender, als Oberbürgermeister und als Sport-Fan des Jahn die schnelle Umsetzung des geplanten Umzuges. Mehr Motivation geht nicht. Juristisch gibt es das noch ein paar kleine Haken, die sollten aber zu lösen sein.“ Auf einen konkreten Zeitplan wollte sich Stumpf nicht festlegen.

Entschuldigt hat sich der Vorsitzende für die zuletzt teilweise unterlassenen Ehrungen. Deswegen war es bei der vergangenen Jahreshauptversammlung zum Eklat gekommen. Endres hatte seinen Austritt aus dem VfB verkündet (wir berichteten). Die Ehrungen wurden nun nachgeholt.

Konrad Hofmann, Betty Petermann und Ernst Weiss halten dem Verein seit 70 Jahren die Treue. Für 60-jährige Verbundenheit bedankte sich Stumpf bei Josef Grimm und Friedrich Wagner. Ferdinand Lottes und Manfred Unglaub wurden die Urkunde zugeschickt. Heinz Endres, Gerneth Benno, Franz Jungbauer, Erna Landsmann, Marga Stengel und Edda Wagner wurden für 50 Jahre geehrt, Robert Schmitt war verhindert.

Für 40 Jahre wurden Roland Amtmann, Birgit Block, Günter Feichtinger, Dietmar Guha Klaus Mayle, Hans-Wolfgang Redmann, Jürgen Schnell und Heidi Schürr geehrt. 30 Jahre beim VfB sind Gunter Bierfelder, Michael Bierfelder, Klaus Dörfler, Günther Hoch, Werner Koch, Wolfgang Mückusch, Manfred Putz, Elke Schmidt, Mathias Drummer und Frank Welz. Für 25 Jahre erhielten Helmut Dittrich, Josua Flierl, Martina Kröner, Leo Maier, Alfons Scherl, Ottmar Schnepper und Klaus Zehr Auszeichnungen.

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