Schneechaos in der Fränkischen Schweiz

Wegen umstürzender Bäume unter der Schneelast: Waldarbeiter abgezogen

2.2.2023, 16:52 Uhr
Die Feuerwehr Thuisbrunn leitete den Verkehr auf der Straße zwischen Gräfenberg und Hammerbühl um, da der Zwickstein wegen umgestürzter Bäume und quert stehender Autos gesperrt war.

© Eduard Weigert, NN Die Feuerwehr Thuisbrunn leitete den Verkehr auf der Straße zwischen Gräfenberg und Hammerbühl um, da der Zwickstein wegen umgestürzter Bäume und quert stehender Autos gesperrt war.

Der Blick aus dem Fenster heute Morgen zeigte ein Winterwunderland. Aber nicht alle freuten sich über die weiße Pracht.

Die Feuerwehr Thuisbrunn ist nach Aussage von Kommandant Heiko Hofmann den ganzen Morgen schon am Zwickstein zwischen Hammerbühl und Gräfenberg im Einsatz. Dort versperren umgestürzte Bäume und quer stehende Autos die Straße. Es ist bereits der siebte Einsatz an diesem Morgen für die Feuerwehr Thuisbrunn.

Feuerwehr wird insgesamt zu 30 Einsätzen im Landkreis gerufen

Um 5.54 Uhr musste die Feuerwehr heute Morgen das erste Mal ausrücken, berichtet Kreisbrandrat Oliver Flake. Bäume sind unter der schweren Schneelast zusammen gebrochen und blockierten die Straße. Besonders betroffen war laut Kreisbrandrat Flake der hintere Teil des Landkreises, darunter die Gemeinden Gräfenberg, Gößweinstein, Obertrubach und Egloffstein.

Förster Michael Bug warnt vor Spaziergängen im Wald

Bäume und Äste ächzen unter der Last des nassen Schnees. Förster Michael Bug warnt daher vor Waldspaziergängen. Zu groß sei die Gefahr durch abbrechende Äste oder umstürzende Bäume. Sogar die Waldarbeiter wurden heute zum persönlichen Schutz von ihrer Arbeit abgezogen. Sobald der Schnee abtaut steht einem Spaziergang aber nichts mehr im Wege, erklärt Bug.

Straße zwischen Leutenbach und Hundsboden war heute Morgen bereits geräumt.

Straße zwischen Leutenbach und Hundsboden war heute Morgen bereits geräumt. © Annika Falk-Claußen, NN

Polizei hatte wegen des Schneechaos' viel zu tun

Autofahrer und Autofahrerinnen kämpften den Morgen über im gesamten Landkreis mit Glatteis und umgestürzten Bäumen. Die Polizei Forchheim meldete einen umgestürzten Baum in Bammersdorf, der zu einem Unfall mit Blechschaden führte. Auch in Kleinsendelbach blockierte ein umgestürzter Baum die Fahrbahn.

Sehr viel mehr zu tun hatte heute Morgen bereits die Polizei Ebermannstadt. In Pretzfeld und Hiltpoltstein kam es aufgrund von Glatteis zu zwei Unfällen. Auch hier blieb es aber glücklicherweise bei Blechschäden an den beteiligten Autos. In Gräfenberg, Egloffstein, Kleingesee, Pretzfeld, Wolkenstein und Ebermannstadt war die Fahrbahn durch Schneemassen und umgestürzte Bäume blockiert. Aktuell ist die Straße zum Feuerstein noch gesperrt, aber ansonsten wird es nun nach Auskunft der Polizei Ebermannstadt ruhiger werden.

Zwei nächtliche Unfälle auf der A 73

Kurz nach Mitternacht war ein 29-jähriger Pkw-Fahrer auf der A73 in Richtung Coburg unterwegs. Bei sehr starkem Niederschlag war er auf Höhe von Forchheim zu schnell unterwegs, geriet dabei in Aquaplaning und kam ins Schleudern. So prallte er zunächst nach links und dann nach rechts in die Leitplanken. Er hatte Glück und blieb unverletzt, aber sein Auto musste abgeschleppt werden. Den Gesamtschaden schätzt die Polizei auf etwa 5000 Euro.

Einige Stunden später hatte der Starkregen zu Schneefall gewechselt und die Fahrbahn war entsprechend schneebedeckt. Ein 57-jähriger Pkw-Fahrer wollte auf dem Schnee ebenfalls zu schnell in Richtung Coburg vorankommen, wie die Polizei schreibt, geriet ins Schleudern, drehte sich um die eigene Achse und stieß mit dem Heck in die Außenschutzplanke. Auch er blieb mit Glück unverletzt, aber sein Auto wurde erheblich beschädigt und musste abgeschleppt werden. Der Schaden wird hier auf rund 11.000 Euro geschätzt.

In Neusles geht das Licht aus

Kurz nach 13 Uhr gab es in Neusles aufgrund der anhaltenden Schnee- und Regenfälle einen Stromausfall. Für über zehn Minuten war es dunkel im Forchheimer Oberland.

Angebliche Vollsperrung verwirrt bei Igensdorf

Einige Arbeitnehmer warfen heute Morgen erst noch einen Blick auf die Verkehrslage bei Google Maps, bevor sie sich raus auf die verschneiten Straßen trauten. Bei Igendorf auf der B2 meldete der Navigationsdienst eine Vollsperrung. Anwohner vermuteten zunächst, dass die Straßenbauarbeiten bereits beginnen. Igensdorfs Geschäftsleiter Michael Pfundt gibt aber Entwarnung: Baubeginn ist erst im März. Bis dahin ist die B2 - in Abhängigkeit von Petrus' und Frau Holles Laune - befahrbar.

Wir haben den Artikel zuletzt am Donnerstag, 2. Februar um 16.51 Uhr aktualisiert.

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