Wichsenstein: Bewohner machen gegen Funkmast mobil

19.2.2020, 17:07 Uhr
Wichsenstein: Bewohner machen gegen Funkmast mobil

© Foto: Thomas Weichert

Inzwischen wurde eine Bürgerinitiative gegründet, die die gesamte Bevölkerung am Faschingsdienstag, 25. Februar, um 17 Uhr zu einer Informationsversammlung in das Sportheim des FC Wichsenstein einlädt.

Bürgermeister Hanngörg Zimmermann (BMG) hat sein Kommen dazu bereits zugesagt. "In Wichsenstein hat ein Großteil der Bevölkerung sehr große Bedenken wegen der geplanten Errichtung eines Mobilfunkmastes in nur 130 Metern Entfernung zu einem Wohngebiet in dem junge Familien mit vielen Kindern leben", sagt Ludwig Roppelt. Deswegen sei auch eine Bürgerinitiative ins Leben gerufen worden. "Die Anwohner haben nichts gegen Mobilfunkanlagen, wenn sie weiter weg von ihren Wohnhäusern errichtet werden", betont Roppelt außerdem und verweist auf, seiner Meinung nach, "sicherlich geeignetere Standorte im Außenbereich."

Aus der Zeitung erfahren

In Wichsenstein sei man sehr verwundert darüber, wie schnell von der Gemeinde Gößweinstein eine Genehmigung zum Bau eines Mobilfunkmastes erteilt wurde. Sehr enttäuscht sei man vor allem aber, dass man erst aus einem Zeitungsartikel über den Bericht der Bauausschusssitzung davon erfahren habe, dass die Gemeinde den Masten schon genehmigt hat.

Roppelt behauptet außerdem, dass die Bevölkerung gar nicht wissen konnte, dass ein entsprechender Bauantrag überhaupt eingegangen war und dieser am 11. Februar im Bau- und Umweltausschuss behandelt wurde, weil dies nicht im Gößweinsteiner Boten – dem Amtsblatt des Marktes – mitgeteilt wurde.

"Ein offenes Miteinander sieht anders aus", kritisiert Roppelt die Informationspolitik aus dem Gößweinsteiner Rathaus. In Nachbargemeinden wurden bei Anfragen von Mobilfunkbetreibern für geplante Maststandorte Info-Veranstaltungen durchgeführt und die betroffene Bevölkerung wurde in die Entscheidung mit eingebunden, so Roppelt.

Die Wichsensteiner befürchten vor allem eine zunehmende Strahlenbelastung. "Wir wollen ganz einfach wissen, ob das gefährlich oder gesundheitsschädlich ist", so Roppelt, der nichts gegen den Ausbau des Mobilfunknetzes hat.

Auf Nachfrage zum Sachstand durch Markträtin Kerstin Hölzel (SPD) war dies auch kurz Thema während der Marktgemeinderatssitzung am Dienstagabend. Bürgermeister Zimmermann bestätigte, dass es Widerstand gegen den Masten in Wichsenstein gebe, betonte aber auch, dass die Gemeinde ihre Zustimmung zu dem Bauantrag von Vodafone nicht verweigern könne, da weder baurechtliche noch landschaftsschutzrechtliche Interessen den Mastbau an der geplanten Stelle entgegen stünden.

Privilegierung im Außenbereich

Zimmermann verweist weiterhin auf die Privilegierung des Baues von Mobilfunkmasten im Außenbereich. Dass der Bauantrag von Vodafone kurzfristig auf die Tagesordnung der Bauausschusssitzung genommen wurde, sei gängige Praxis, da man jeden gleich behandeln müsse.

Außerdem sei bereits seit der Marktgemeinderatssitzung vom 17. September letzten Jahres bekannt, dass in Wichsenstein ein Sendemast errichtet werde. Weiterhin habe er, Zimmermann, die Wichsensteiner bei der Bürgerversammlung im Oktober letzten Jahres informiert, dass ein Mast gebaut wird. "Die Bürger wussten seitdem auf jeden Fall, dass ein Mast kommt", so Zimmermann, der sich außerdem wundert, da sich kein Mensch in Wichsenstein beschwert hatte, als der BOS-Sendemast mitten im Ort auf den Wichsenstein gesetzt wurde. "Es ist nichts heimlich gemacht worden", betont Zimmermann.

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