Wie laut brummt es im Steinbruch Endress in Gräfenberg?

1.1.2021, 18:58 Uhr
Wie laut brummt es im Steinbruch Endress in Gräfenberg?

© Archivfoto: Stefan Braun

Die Inhaber des Steinbruchbetriebes hatten daraufhin im September ein Gurtachten auf Basis einer eintägigen Messung erstellen lassen, das dann bestätigte: Die zulässigen Schallgrenzen werden nicht überschritten.

Aufgrund der Kritik an der kurzen Dauer der Messung wurde daraufhin im November eine erneute Messung, diesmal über acht Tage und an zwei unterschiedlichen Standorten, durchgeführt. Zudem wurde der Schall im Schlafzimmer des Arztes gemessen. Das Gutachten auf Basis der zweiten Messung liegt nun vor und bestätigt im Wesentlichen die Erkenntnisse aus dem ersten Gutachten.

"Das Ergebnis der Messung ist ernüchternd, wir haben aber keine Zweifel, dass die gemessenen Werte den Tatsachen entsprechen." Edi Stöcker ist enttäuscht. Der Sprecher der Interessengemeinschaft der Nachbarn des Steinbruchs hatte "gehofft, dass da etwas anderes herauskommt, etwas was näher an den Grenzwerten liegt".

Richtwerte eingehalten

In dem von der LGA Immissions- und Arbeitsschutz GmbH aus Nürnberg erstellten Gutachten heißt es in der Zusammenfassung, dass an beiden Messpunkten die zulässigen Richtwerte in den Tagesstunden sicher eingehalten werden. An einem Standort gab es in den Nachtstunden kurzzeitige Geräuschspitzen über dem Grenzwert. Ob diese aber von dem Steinbruch oder aus der Nachbarschaft kommen, konnte bei der Messung nicht festgestellt werden. Die betroffenen Gebäude stehen rund 100 Meter von der vielbefahrenen Bundesstraße 2 entfernt.

Auch in Bezug auf die Schallpegelmessung in den Räumen des Arztes ist das Ergebnis eindeutig. Es sollte gemessen werden, ob tieffrequente Geräuschimmissionen schädliche Umwelteinflüsse hervorheben.

Die Sandaufbereitungsanlage auf dem Gelände des Steinbruchs verursacht demnach einen Einzelton mit einer Mittenfrequenz von 16 Hz, "was aber aufgrund des zu geringen Schalldruckpegels unterhalb der Wahrnehmungsschwelle liegt". Nach Angaben von Stöcker habe sich Asteriades bei den Bewohnern in der Umgebung noch einmal umgehört, ob dort ebenfalls Lärmbelästigungen im Niederfrequenzbereich wahrgenommen werden. "Er ist aber der Einzige, der da etwas hört", so Stöcker.

Alexander Asteriades ist mit dem Messergebnis nicht einverstanden und wird nun ein weiteres Gutachten auf eigene Rechnung erstellen lassen. Vertreter der Firma Endress waren für eine Stellungnahme zum Gutachten am Jahresende nicht mehr erreichbar.

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