Starparade in der kunst galerie fürth

19.11.2011, 13:00 Uhr
Starparade in der kunst galerie fürth

© Thomas Scherer

Die Idee zur Ausstellung ist aus der Not heraus geboren. Als im vergangenem Jahr zur Haushaltskonsolidierung die Schließung der städtischen Galerie erwogen wurde und die Kunstförderpreise 2011 dem Rotstift zum Opfer fielen, hielt es Galerieleiter Hans-Peter Miksch für geboten, einmal das Potenzial der ausgezeichneten künstlerischen Elite vor Augen zu führen.

Die acht Förderpreisträger werden nicht in epischer Breite präsentiert sondern mit Schlaglichtern. Es ist ein Wiederaufrufen markanter Positionen und zugleich eine Mahnung gegen das Vergessen. Denn im Licht der Stars sonnt sich Fürth stets nur vorübergehend. Die neue Ausstellung aber zeigt, dass es sich durchaus lohnt, hervorragende Künstler zu pflegen.

 

Künstler im Bild



Spannend ist die ebenso prägnante wie kontrastreiche Schau auch deshalb, weil hier fast ausschließlich Arbeiten vorgestellt werden, deren Farbe noch kaum trocken ist. Ungewöhnlich ist daneben, dass auch die Künstler selbst vorgestellt werden. Die Fotografin Annette Kradisch hat sie alle porträtiert: Oliver Boberg und Christian Faul, die im Jahr 2000 ausgezeichnet wurden, Peter Stutzmann (2001), Paul Teutsch (2005), Elke Fenneteau und Sabine Härting (2006), Sascha Banck (2008) und Bianca Schelling (2010). Letztere hat die historische Central-Garage in der Mathildenstraße, den Schauplatz der Jubiläumsausstellung des 30-jährigen Kulturrings der bildenden Künstler in Fürth, fotorealistisch mit Tusche auf eine grundierte Aluminiumplatte gebannt. Daneben hängen Bobergs raffinierte Gemälde, die ebenfalls wie Fotografien wirken. Den Blickfang bildet ein opulentes Gemälde, in das Banck über mehrere Jahre hinweg die Summe ihrer künstlerischen Erfahrung eingebracht hat.

Gänsehaut ruft eine kriminelle Installation des Multitalents Stutzmann hervor. Das Grauen unterstreichen Landminen nachempfundene Stahlobjekte von Teutsch, während Härting Farbhäute zum Trocknen auf die Wäscheleine gehängt hat. Ungewöhnlich breiten Raum beanspruchen in der oberen Etage Fennneteaus Schattenspiele. Faul hingegen genügt in fernöstlicher Konzentration ein einziger floraler Farbakkord. Trotz ihrer Vielfalt und Bandbreite eine in sich stimmige Zusammenschau.

Kunstgalerie Fürth, Königsplatz 1, Telefon 9741690, Öffnungszeiten: Mittwoch–Samstag 13–18 Uhr, Sonntag 11–17 Uhr, Eintritt: 2 Euro (erm. 1), bis 18. Dezember.
 

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