Ein Prosit aufs Fürther Brauwesen

16.6.2013, 16:00 Uhr
Vor einem halben Jahr wurden dem Stadtarchiv bereits Schätze der Brauereigeschichte übergeben.

© Hans-Joachim Winckler Vor einem halben Jahr wurden dem Stadtarchiv bereits Schätze der Brauereigeschichte übergeben.

Bier, das unverzichtbare bayerische Grundnahrungsmittel, hat in Fürth eine lange Tradition. Aus unzähligen Hausbrauereien, die den privaten Verbrauch sicherten, entwickelten sich schon seit Anfang des 17. Jahrhunderts gewerbliche Braustätten. Schnell wurde daraus ein Erwerbszweig, der ein Jahrhundert später bereits über 20 Brauereien verzeichnete.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts konzentrierte sich die Brautradition in Fürth auf fünf Familienbetriebe, die den Markt beherrschten: Humbser, Grüner, Geismann, Mailänder (Bergbräu) sowie Evora & Meyer hatten die Zeichen der Zeit erkannt, sie investierten in moderne Eis- und Dampfmaschinen, die für die Ausweitung der Produktion sorgten.

Auch der Ausbau des Transportwesens und der Einsatz von Eisenbahnen führten zur Expansion weit über die Grenzen der Kleeblattstadt hinaus. Die Konkurrenz der Fürther Brauereien hatte aber auch Übernahmen und Schließungen zur Folge. Zunächst kaufte die Patrizier Bräu AG zahlreiche kleinere Unternehmen. Mit der Fusion der Patrizier mit Tucher Mitte der 1990er Jahre und dem Bau des Zwei-Städte-Sudhaus über die Stadtgrenze Fürth-Nürnberg hinweg, fand die Vereinigung der Brautraditionen der beiden Städte auch ein bauliches Symbol.

Die Ausstellung zeigt Exponate von der Blütezeit der Fürther Braukunst bis heute. Sie vermittelt zudem Einblicke ins Lebensgefühl der Bevölkerung, die sowohl politischen als auch sozialen Austausch seit der Entstehung der ersten Biergärten pflegten. Gezeigt werden zum Teil einzigartige Schaustücke — vom Hopfensack über Bierkrüge, Etiketten und Bierfilze bis hin zu Flaschen, Kisten, Brauereifahnen und Dokumenten.

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