Monatelang geschlossen: Frieda macht nur Pause

6.6.2018, 06:00 Uhr
Monatelang geschlossen: Frieda macht nur Pause

© Foto: Hans Winckler

Ibiza oder Mykonos? Weder noch. Stattdessen Ulm. Als die FN anrufen, ist Mario Schneider gerade in seine schwäbischen Heimatstadt zurückgekehrt, und das kann er sich erlauben. "Auf Ibiza läuft alles", sagt er zufrieden. Auf der Insel im Mittelmeer organisiert er im Sommer Veranstaltungen wie Bootpartys und einen Beachclub.

Auch deshalb – und weil er mit der Familie Urlaub machen will – hat er in seinem neuen Club im Untergeschoss des Carré Fürther Freiheit eine fast viermonatige Pause eingelegt. Nicht alle seine Gäste wollen das verstehen. Manche munkeln, die Frieda, die gleichzeitig eine gemütliche Bar sein möchte, sei bereits pleite. Andere halten die Entscheidung schlicht für wenig clever. "Einen Laden eröffnen und nach wenigen Wochen für eine Ewigkeit schließen, das geht nie gut", schreibt einer auf der Frieda-Facebook-Seite.

Mario Schneider muss bei solchen Kommentaren schmunzeln. "Ich bin seit 1995 im Geschäft", sagt er, die Zeiten hätten sich gewandelt. Viele Clubs würden im Sommer nicht mehr laufen, die Konkurrenz sei übermächtig: große Festivals, erfrischende Seen, lauschige Biergärten. "Die Leute haben einfach Besseres zu tun." Eine Sommerpause sei deshalb "absolut zeitgemäß". Das Team komme gestärkt zurück, und die Gäste hätten nach dem erzwungenen Abstand "wieder richtig Bock".

Mit den Auftaktwochen im Frieda - eröffnet wurde im Februar - war Schneider, der den Club mit zwei Partnern betreibt, hochzufrieden. Gut, der Dienstagabend sei noch ausbaufähig, aber ab mittwochs sei der Laden meistens voll gewesen.

Hohes Durchschnittsalter

Das Durchschnittsalter seiner Gäste schätzt er auf 37, 38. "Super cool" findet er das einerseits, andererseits würde er den Schnitt gerne ein kleines bisschen senken, natürlich ohne Gäste zu verlieren. Wie macht man das? Zum Beispiel mit mehr Acts, die ein jüngeres Publikum ansprechen. "Die Älteren gehen halt gegen halb vier heim, ich hätte den Laden aber gerne bis halb fünf voll", wirbt Schneider um Verständnis.

Dass der eine oder die andere geglaubt hat, die Sommerpause sei nur vorgeschoben, der Club tatsächlich pleite, kann er nicht nachvollziehen. "Wir investieren doch nicht fast eine Million Euro und verschwinden nach zehn Wochen wieder." Am 1. September, verspricht Schneider, komme Frieda zurück. Der Künstler für das Auftaktwochenende steht zwar noch nicht fest, dafür kündigt sich für den 8. September DJane Anna Reusch an, im Oktober kommt WestBam nach Fürth, dessen ursprünglich für Mai geplanter Auftritt kurzfristig geplatzt war.

Wer nicht bis September warten möchte: Bevor es für Schneider weiter nach Mykonos geht, wo er einen Beachclub betreibt, will er die Frieda – trotz der Pause – für ein Wochenende aufsperren. "Wir sind ohnehin gerade in Deutschland, um ein paar Sachen abzuarbeiten, die liegen geblieben sind", sagt er. Büroarbeit sozusagen. "Wir machen das zu 99 Prozent", kündigt er an. Wann? "Wahrscheinlich Ende Juni oder Anfang Juli." Wer es nicht verpassen möchte, kann sich auf der Frieda-Facebook-Seite auf dem Laufenden halten.

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