Fürther Polizei überwacht die Ausgangsbeschränkung

21.3.2020, 11:02 Uhr
Auch in der beliebten Gustavstraße kommt der Kneipenbetrieb zum Stillstand.

© Winckler Auch in der beliebten Gustavstraße kommt der Kneipenbetrieb zum Stillstand.

"Keine Gastronomie hat mehr geöffnet, nur noch, wenn es um to go, Drive-in oder entsprechende Lieferungen geht", sagte Ministerpräsident Markus Söder am Freitagmittag. Das Verbot gilt ab heute. Paul Reubel, Kreisvorsitzender des Hotel- und Gaststättenverbands, klingt niedergeschlagen. "Das bedeutet, dass alle Mitarbeiter Kurzarbeit haben oder entlassen werden", so der 65-Jährige auf Nachfrage der FN.

Gasthäuser sollen für vorerst 14 Tage schließen. "Das geht ernsthaft ans Eingemachte", prophezeit Reubel. Ziehe sich die Ausgangsbeschränkung gar über zwei oder drei Monate hin, "ist bestimmt ein Drittel pleite oder insolvent". Einen sinnvollen Rat kann er den Gastronomen nicht geben. Es herrsche Stillstand, so etwas habe er seit er denken kann, noch nie erlebt.

Die Polizei kontrolliert, ob sich die Gastronomen an die verordneten Schließungen halten. Und sie löst Treffs im Freien auf. "Wir nehmen die Lage sehr ernst. Wenn jemand eine Corona-Party feiert, dann ist die Stereoanlage für die Dauer der Verfügung sichergestellt", sagt Fürths Polizeichef Michael Dibowski. Zudem drohen Personen, die die Verfügung missachten, drakonische Geldstrafen von bis zu 25 000 Euro.


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Bei den Kontrollen bekommen die Fürther Ordnungshüter Unterstützung von der Bereitschaftspolizei. Eine Reiterstaffel war am Freitag ebenfalls in der Stadt unterwegs. "Wir versuchen, so viele Leute wie möglich auf die Straße zu bringen", sagt Dibowski. Auch, damit es draußen sicher bleibt, wenn dort weniger los ist. Der Polizeichef appelliert an die Vernunft der Bürger: "Auch wenn man das Virus nicht sieht, es ist lebensgefährlich. Es gehört dazu, zuhause zu bleiben."

Wer nicht mehr vor die Tür möchte, für den erledigt die Taxizentrale weiterhin das Nötigste: Man hole Rezepte von der Apotheke, liefere Getränke und kaufe für die Menschen ein, erklärt Taxler Thomas Malter.

 

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