Ab sofort: Tempo 30 auf Fürther Verkehrsachse

11.2.2020, 17:00 Uhr
Ab sofort: Tempo 30 auf Fürther Verkehrsachse

© Winckler

Eigentlich hätte es schon am Montag so weit sein sollen – doch dann machte Sturmtief Sabine den Verkehrsplanern einen Strich durch die Rechnung: Wegen der teils orkanartigen Böen traute man sich nicht, die Schilder aufzustellen, die auf Tempo 30 hinweisen werden. Das soll nun, verträglichere Wetterbedingungen vorausgesetzt, heute nachgeholt werden.

Im Gespräch war das Limit auf dieser stark frequentierten Einkaufsroute seit längerem. Nachdem ein junger Mann energisch und aus Sorge um die Passanten nachgebohrt hatte, reagierte die Stadtverwaltung bereits anlässlich des Weihnachtstrubels auf der Freiheit überraschend schnell: Schon damals wurde über Nacht ein Tempo-30-Gebot in diesem Bereich angeordnet – allerdings nur bis zum Weihnachtsfest.

Nun wird die Regelung dauerhaft, rund um die Uhr und auf der gesamten Distanz zwischen der Kirche Unsere Liebe Frau und der Maxstraße eingeführt. Anders als in der Hochstraße und in einem Teil der Würzburger Straße, wo das Limit vor kurzem – wie berichtet – explizit aus Lärmschutzgründen und nur zwischen 20 und 6 Uhr verhängt wurde, ist die Motivation hier eine andere: Nach den Worten von Straßenverkehrsamtschef Hans-Joachim Gleißner steht in der Friedrichstraße vielmehr die Verkehrssicherheit im Fokus, vor allem für Fußgänger.

Darüber hinaus soll "ein homogener Verkehrsfluss entlang der belebten Friedrichstraße mit Neuer Mitte, Wochenmarkt und Freiheit sowie zahlreichen Veranstaltungen erzielt werden", heißt es. Entsprechende Forderungen waren aus der kommunalen Politik und der Bevölkerung immer häufiger laut geworden – zumal man auf der Strecke oft sowieso nicht schneller vorankommt.

Man darf also gut und gern davon ausgehen, dass die Beschränkung an dieser Stelle auf deutlich mehr Akzeptanz trifft als auf großen Ausfallstraßen. Überlegungen etwa, in der gesamten Schwabacher Straße – nicht mehr nur vor zwei Schulen – Tempo 30 einzuführen, werden im Internetangebot der FN kontrovers diskutiert; noch hitziger fallen die Reaktionen im Fall Hochstraße/Würzburger Straße aus. Viele bezweifeln dort den erwünschten Lärmschutz-Effekt – auch, weil es in diesem Bereich bergauf geht, deshalb bei 30 km/h heruntergeschaltet werde und sich die Motordrehzahl dadurch erhöhe. Die befürchtete Folge: noch mehr Krach als bisher.

Ob es tatsächlich so ist, werden regelmäßige Lärmmessungen zeigen müssen, die von der Stadt angekündigt sind. Nach einem Jahr – auf diese Zeitspanne ist sowohl das Limit in der Hochstraße als auch jenes in der Friedrichstraße vorerst befristet – soll Bilanz gezogen werden.

Dann entscheidet sich, ob man die Geschwindigkeitsbeschränkungen beibehält. Und wenn ja, ob man sie auf weitere Strecken in Fürth ausdehnt.

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