Als Quelle fest zum Alltag gehörte

3.2.2016, 21:00 Uhr
Als Quelle fest zum Alltag gehörte

© Foto: Hans Winckler

Dann spricht das ehemalige Vorstandsmitglied Wilhelm Ammon im Stadtmuseum über die frühere Eigenmarke Privileg, die für Quelle zur Erfolgsmarke wurde, und damit verbunden über Aufstieg und Fall des Fürther Traditionsunternehmens. Der Vortrag begleitet die Retrospektive "Die Quelle - Fürther Versandhandel aus fünf Jahrzehnten", die vertraute und lieb gewonnene Objekte präsentiert. Das Stadtmuseum hatte dafür auch die Bürger aufgerufen, Quelle-Produkte zur Verfügung zu stellen.

Einblicke in die Geschichte des Firmenablegers Foto-Quelle, der sich zum größten Fotohaus der Welt entwickeln sollte, gab unterdessen jüngst Susanne Bohn, die an der Uni Erlangen eine Professur für Neuere Bayerische und Fränkische Landesgeschichte und Volkskunde innehat. Sie ging der Frage nach, wie sich die Nachfrage nach Foto-Artikeln und das Marketing im Laufe der Jahrzehnte entwickelten – vom Kriegsende bis zum finanziellen Zusammenbruch des Unternehmens.

Deutlich wurde: Der Aufstieg von Foto-Quelle verdankte sich auch dem wirtschaftlichen Aufschwung der 50er Jahre, der es breiteren Schichten möglich machte, Luxusgüter zu kaufen – und der zugleich die Ansprüche der Kunden wachsen ließ. Mit günstigen Angeboten, Broschüren und der Möglichkeit der Ratenzahlung gelang es Quelle, den Umsatz von Foto-Artikeln in einem einzigen Jahr von 400 000 auf 2,5 Millionen DM zu steigern.

Bohn zeigte auf, wie das Unternehmen seine Strategien anpasste, um dem Nachfragerückgang und der Stagnation zu trotzen. Historisches Bildmaterial, etwa aus dem Katalog „Foto Film Optik“ von 1961, ergänzte den Vortrag immer wieder – doch es hätte ruhig noch etwas mehr sein dürfen.

„Privileg — die Erfolgsmarke. Aufstieg und Fall der Quelle“, Referent: Wilhelm Ammon, Donnerstag, 4. Februar, 19 Uhr, Dauer: ca. 60 Minuten. Eintritt: 5 Euro/4 Euro ermäßigt

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