Berufsfachschule im Frauenwerk

6.2.2011, 09:00 Uhr
Berufsfachschule im Frauenwerk

© FN-Archiv

Bereits jetzt ist das AGNF in Räumen des Frauenwerks Stein an der Deutenbacher Straße untergebracht. Die Bildungseinrichtung für Notfallmedizin und Rettungswesen gehört zu einer der größten ihrer Art im deutschsprachigen Raum. Sie kooperiert mit der Stadt und dem Landkreis Fürth, den Berufs- und Freiwilligen Feuerwehren oder Einrichtungen des Katastrophenschutzes.

Angeboten werden Fortbildungskurse für medizinisches Personal. Medizinisches Englisch steht genauso auf dem Programm wie das Atemwegsmanagement bei Notfällen oder Spezialkenntnisse bei der Rettung Schwerstverletzter. Die Berufsfachschule soll nun neu hinzukommen. Bislang gibt es im Großraum nur zwei derartige Schulen: eine private in Nürnberg, die jährlich eine Klasse mit zirka 30 Schülern aufnimmt, und die Einrichtung des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) in Lauf mit drei Klassen pro Jahr. Es bestehe ein Defizit an Ausbildungsplätzen, stellt der Vorsitzende des AGNF, Klaus Meyer, fest.

Geboten wird in Stein ab dem Herbst eine zweijährige Ausbildung, die dazu qualifiziert, anschließend in einem Rettungswagen Verantwortung für die Erste Hilfe zu tragen. In jedem Rettungswagen muss, so ist es gesetzliche Vorschrift, mindestens ein Assistent an Bord sein.

Ihm zur Seite gestellt ist meist ein Sanitäter. Diese Qualifikation wird in Kursen mit einer Gesamtdauer von 520 Stunden erworben. Oftmals sind es ehrenamtliche Feuerwehrleute oder Engagierte beim Roten Kreuz, die diese Ausbildung durchlaufen, die Erste Hilfe jedoch nicht zu ihrem Hauptberuf gemacht haben.

Wer sich zum Rettungsassistenten ausbilden lassen möchte, muss allerdings einen Teil des Geldes für seine Berufsausbildung selbst aufbringen. Rund 2500 Euro beträgt die jährliche Unterrichtsgebühr.

Bevor der Unterricht in Stein beginnen kann, müssen noch Details mit dem Bayerischen Kultusministerium geklärt werden. Die staatliche Anerkennung als Berufsfachschule zu erhalten, ist für Meyer sicher.

Außerdem werden einige Räumlichkeiten im Frauenwerk umgebaut. 340000 Euro muss die Arbeitsgemeinschaft investieren, um passende Klassenzimmer zu erhalten. Für die als Verein organisierte AGNF ein stattlicher Betrag, weshalb die Stadt Stein eine Ausfallbürgschaft von 50000 Euro übernimmt.

Die Schüler, die im September starten, gehören zu einem der letzten Jahrgänge, die sich auf diesem Weg zum Rettungsassistenten ausbilden lassen. Derzeit seien im Kultusministerium Planungen im Gange, die Qualifikation ähnlich zu organisieren wie andere medizinisch-pflegerische Berufe, weiß Meyer. Dann werde sich der Azubi eine Rettungswache suchen müssen, die einen Ausbildungsplatz bietet und die auch sonst übliche duale Ausbildung absolvieren. Für die Berufsfachschule Stein sei das jedoch kein Problem, denn auch mit einem festen Ausbildungsplatz müsse schließlich noch theoretisch unterrichtet werden.