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Bezaubernd poetisch: Das Fürther Literaturfestival "LESEN!" startet

7.6.2021, 17:44 Uhr
Das "Lesen!"-Literaturfestival startet demnächst. 

© Oliver Berg, dpa Das "Lesen!"-Literaturfestival startet demnächst. 

Zur Eröffnung am 17. Juni um 20 Uhr präsentiert Steffen Kopetzky seinen im März erschienen Roman "Monschau", der seit Wochen auf der Spiegel-Bestseller-Liste platziert ist. Der 50-Jährige aus Pfaffenhofen an der Ilm hat an seinen Roman in der Nord-Eifel angesiedelt, in einer idyllisch anmutenden Kleinstadt. 1962 brach hier eine Pocken-Epidemie aus. Hochansteckend, lebensgefährlich. 2021 klingt das leider fürchterlich vertraut, tatsächlich flicht der Autor, in seiner Geschichte aus der jungen Bundesrepublik nicht nur reizvolle zeitgenössische Fakten ein, sondern hat die aktuellen Sorgen augenscheinlich auf dem Schirm.

Risiken der Forschung

Das Thema künstliche Intelligenz beleuchtet die 31-jährige Wienerin Raphaela Edelbauer in "Dave" (18. Juni, 20 Uhr). Sie erzählt so mitreißend von den Risiken der Forschung, dass Literaturkritiker Denis Scheck im Ersten lobte: "Ein Geistesblitz von einem Roman."

Brandheiß im Wortsinn ist auch Wolf Harlanders faktenreicher Thriller "42 Grad" (23. Juni, 20 Uhr) – ein aufrüttelnder Appell für den Klimaschutz.

In "Sie haben mich nicht gekriegt" (22. Juni, 20 Uhr) stellt Felix Kucher die Biografien zweier starker Frauen in den Mittelpunkt: Eine davon ist die Fürtherin Marie S. Rosenstein, die vor dem Holocaust der NS-Schergen aus ihrer Heimat nach New York fliehen musste.

Bezaubernd poetisch: Das Fürther Literaturfestival

© Foto: Anna Lohninger

Die Bachmann-Preisträgerin Sharon Dodua Otoo verwebt in ihrem Debut-Roman "Adas Raum" (20. Juni, 18 Uhr) die Biografien vieler Frauen zu einer weitsichtigen Reise durch die Zeit.

Auch Lisa Krusche stellt mit "Unsere anarchistischen Herzen" (27. Juni, 18 Uhr) ihren ersten Roman vor und erzählt aus der Sicht zweier Frauen von "den Zumutungen des Lebens".

Mit Sachbüchern über die Gefahren sozialer Medien beziehungsweise über das Flüchtlingslager Moria stellen sich Nicole Diekmann ("Die Shitstorm-Republik", 19. Juni, 20 Uhr) und Anselm Oelze ("Die Grenzen des Glücks", 24. Juni, 20 Uhr) vor.

Bezaubernd poetisch: Das Fürther Literaturfestival

© Foto: Anna Lohninger

Musik und Poesie hat dagegen Clara Louise im Gepäck, die mit ihrer Band anreist und dazu ihren neuen Gedichtband "Golden" vorstellt (26. Juni, 20 Uhr). Lyrisch wird es natürlich auch, wenn es beim U-20-Poetry-Slam um die fränkische Meisterschaft geht (25. Juni, 20 Uhr), moderiert wird der Abend von Pauline Füg und Michael Malcherek.

Zum Lauschen und Diskutieren wird der Innenhof des Kulturforums wieder als Open-Air-"Lese-Wohnzimmer" gestaltet, sagt Gerti Köhn, Leiterin des Kulturamts und verantwortlich für Festival sowie Programmgestaltung. Nach aktuellem Stand können hier jeweils zwischen 80 und 150 Zuschauerinnen und Zuschauer Platz nehmen. Die Zahl hängt auch mit der Anzahl der Besucher aus einem Hausstand zusammen, die keinen Abstand halten müssen.


So ist der Sachstand: Die aktuelle Corona-Lage in Fürth


Sollte das Wetter einmal nicht mitspielen, geht es ins Kulturforum. Einen Vorverkauf gibt es diesmal nicht, Karten können an der Abendkasse erworben werden, die jeweils eine Stunde vor Veranstaltungsbeginn öffnet.

Bezaubernd poetisch: Das Fürther Literaturfestival

© Foto: Anna Lohninger

Auf dem Literaturfest-Programm, das aus gegebenem Anlass diesmal nicht gedruckt als Heft, sondern ausschließlich digital herausgegeben wurde, stehen außerdem be- und erlesene Veranstaltungen mit den verschiedenen Kooperationspartnern des Kulturamts, zu denen das Jüdische Museum Franken, der Verband der Schriftsteller und Schriftstellerinnen Mittelfranken, das Freiwilligenzentrum, der interkulturelle Garten, der Bogenhof, das Museum Frauenkultur und die Tourist-Information gehören.

Natürlich kommen auch junge Lese-Fans zu ihrem Recht. Die Jüngsten erwartet am Kinder- und Familientag (20. Juni) eine Vorlesestunde und gemeinsames Philosophieren "über die großen Fragen des Lebens". Silke Schlichtmann, eingeladen in Kooperation mit der Volksbücherei, verrät obendrein endlich alles über "Mattis und die Sache mit den Schulklos".

Mehr Informationen gibt es unter www.facebook/lesen/fuerth; www.kulturforum-fuerth.de; www.fuerth.de/lesen oder Telefon (09 11) 9 74-16 88

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