BOL-Auftakt mit Fürther Derby

11.3.2011, 09:00 Uhr
BOL-Auftakt mit Fürther Derby

© Hans-Joachim Winckler

Bei der SG Quelle Fürth sieht man dem Wiederbeginn mit gemischten Gefühlen entgegen. Eine von zahlreichen Verletzungen und Krankheiten überschattete Vorbereitung ließ das Einspielen einer Stammformation zur nahezu unlösbaren Aufgabe werden. Eine zusätzliche Hiobsbotschaft mussten die Dambacher Anfang Januar verkraften, als der neben Volkan Avci mit 14 Saisontreffern erfolgreichste Torschütze, Artur Boxler, zum SV 1873 Nürnberg-Süd wechselte — der „besseren sportlichen Perspektiven“ wegen.

Zwar konnte mit Rückkehrer Arthur Luft von der DJK Ammerthal eine Alternative für den Angriff verpflichtet werden, der 19-Jährige weist jedoch, so Trainer Thomas Adler, „noch einigen Nachholbedarf auf“. Verlassen hat den Verein auch Jordan Ferrell in Richtung seines Heimatlandes USA.

Dass die SG mittlerweile von einem Großteil der Konkurrenten zum ersten Anwärter auf den Meistertitel auserkoren wurde, stößt Adler sauer auf: „Uns wird eine Favoritenrolle zugeschanzt, die wir so nicht innehaben. Wir haben in der Vorrunde teilweise deutlich über unsere Verhältnisse gespielt, und es ist offen, ob wir eine derartige Leistung wiederholen können“, bleibt der Übungsleiter auf dem Boden und macht trotz eines klaren 6:2-Erfolges im letzten Testspiel gegen Bezirksligist TSV Röttenbach bei seiner Elf erhebliches Steigerungspotenzial aus.

Unaufgeregt geht man währenddessen in Zirndorf den zweiten Saisonabschnitt an. Der ASV hat sich nach anfänglichen Problemen durch eine kleine Serie vor der Winterpause ein Vier-Punkte-Polster auf die Abstiegsränge geschaffen, das es nun zu verteidigen gilt. Sorgen bereitete den Bibertstädtern zu Beginn der Vorbereitung ihre nicht sehr sattelfeste Abwehr, als man in den ersten beiden Testspielen gegen unterklassige Gegner elf Gegentore hinnehmen musste. Mittlerweile scheint Trainer Martin Hermann mit der taktischen Umstellung auf nur noch eine Angriffsspitze aber ein geeignetes Rezept gefunden zu haben, was sich auch in den Ergebnissen bemerkbar machte, auch wenn die Generalprobe mit einem 1:1-Unentschieden gegen Süd-Bezirksligist SG 1883 Nürnberg nur teilweise gelang.

Verstärkt haben sich die Zirndorfer mit Görkem Kara von Liga-Konkurrent Dergahspor Nürnberg. Der defensive Mittelfeldspieler soll auf der Sechserposition der Defensive mehr Stabilität verleihen. Mit Sven Güttler, der vom Lokalrivalen TSV 1861 Zirndorf zurückkehrt, und Nikolaos Kotaidis vom SC 04 Schwabach, ergänzen zwei weitere Neuzugänge den Kader. Verlassen haben den ASV Steffen Ewinger und Sven Kunc. Während Ewinger für Weinzierlein auf Torejagd geht, fand sich Kunc, wie Quelles Boxler, im Einkaufswagen von SV 73 Süd wieder.

Aus sicherer Entfernung kann der FSV Stadeln das Treiben in den oberen und unteren Regionen der BOL beobachten. Mit neun Punkten Rückstand auf die Aufstiegsränge und zehn Zählern Vorsprung auf die Abstiegszone steht die Mannschaft von Trainer Thomas Reiser auf dem achten Rang im Niemandsland der Tabelle und blieb damit um einiges hinter den eigenen Erwartungen zurück. Ein Umstand, der weniger auf mangelnde spielerische Leistungen, sondern mehr auf die eklatante Abschlussschwäche der Mannschaft zurückzuführen ist, die vor allem in den Heimspielen, wo nur zwei Siege in neun Begegnungen gelangen, ein besseres Abschneiden verhinderte.

Dass sie zu Höherem befähigt ist, stellte die Reiser-Elf unter anderem gegen die Bayernligisten FSV-Erlangen-Bruck (0:1) und SV Seligenporten (3:3) unter Beweis. „Unser Ziel ist ein guter Start und dann wollen wir sehen, was noch drin ist“, hat Reiser die Saison keineswegs abgeschrieben. Verzichten muss er dabei wohl auf Bastian Perlitz, der wegen einer Schulterverletzung kaum mehr zum Einsatz kommen wird. Als Neuzugang konnte mit Sven Pelz, der nach einem halbjährigen Gastspiel beim TSV Langenzenn den Weg zurück an den Kronacher Wald gefunden hat, ein alter Bekannter begrüßt werden. Da man mit Patrick Kern, der sich dem SV Schwaig angeschlossen hat, nur einen Abgang zu verzeichnen hat, wird der FSV mit nahezu unverändertem Kader in die restlichen Partien gehen.