Der Trend bei der Sparkasse zeigt deutlich nach oben

19.3.2010, 00:00 Uhr
Der Trend bei der Sparkasse zeigt deutlich nach oben

© Martin Kypta

Das Fazit wäre »noch positiver ausgefallen», wie Fürths Sparkassen-Vorstandsvorsitzender Hans Wölfel betont, hätten Bayerns Sparkassen nicht die angeschlagene BayernLB stützen müssen. Ein Kraftakt, den die Sparkasse Fürth aus laufenden Erträgen stemmte, »ohne auf die Reserven zurückgreifen zu müssen», so Wölfel.

Die Bilanzsumme weist für 2009 2,755 Milliarden Euro aus - 2008 waren es noch 2,821 Milliarden. Entsprechend geringer fiel der Bilanzgewinn aus: 1,485 Milliarden Euro 2009 zu 1,564 Milliarden Euro 2008.

Nach der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers Ende 2008, die zur Großkrise des Weltfinanzmarkts führte, hätten viele Anleger ihr Geld eine Zeit lang im »sicheren Hafen Sparkasse» geparkt, weiß Hans Wölfel. Allerdings sei dieser Zufluss von relativ kurzer Dauer gewesen, die Gelder wurden im Laufe des Jahres 2009 wieder abgezogen. Das niedrige Kreditzinsniveau hätten laut Wölfel manche dazu genutzt, Kredite zu tilgen, andere verfielen schnell wieder in die »Zockermentalität» aus der Zeit vor dem Bankencrash.

Im Vergleich der 73 bayerischen Sparkassen rangiert die Sparkasse Fürth mit ihrer Bilanz auf Platz 19; in Mittelfranken immerhin auf Platz 4 gleich hinter Nürnberg und Erlangen respektive Erlangen-Höchstadt.

Vereine und Institutionen, Sozialinitiativen und kulturelle Aktivitäten wurden 2009 mit insgesamt 704 000 Euro unterstützt. 2010 will die Sparkasse unter anderem die Cadolzburger Musicalproduktion »Die weiße Witwe» und die städtischen Aktivitäten zum Jubiläum »175 Jahre deutsche Eisenbahnen» sponsern.

Vorbildcharakter habe nach Darstellung von Hans Wölfel die von der Sparkasse ins Leben gerufene Stiftergemeinschaft Fürth, deren verwaltetes Vermögen 2009 erstmals die Millionengrenze überschritt. »Inzwischen gibt es in verschiedenen Kommunen des Landkreises solche Bürgerstiftungen - und es werden immer mehr», freut sich Wölfel.

Neubaugebiete sind gefragt

Auch im Immobiliengeschäft und bei Wohnungsbaufinanzierungen spielt das Kreditinstitut eine immer größere Rolle, wie die aktuellen Zahlen belegen: 225 Wohneinheiten wurden 2009 vermittelt, was einem verkauften Objekt pro Arbeitstag entspreche. Vor allem Neubaugebiete wie Egersdorf-Nord seien sehr gefragt, wie Wölfel nicht ohne Stolz berichtet.

Zum leidigen Thema »Kreditvergabe» merkte Geschäftskundenvorstand Walter Brand an, dass man aufgrund neuer EU-Regelungen bei Kreditanträgen »ganz genau hinschauen» müsse, die Sparkasse aber andererseits bei ausreichender Bonität und Plausibilität des Geschäftsmodells »dumm wäre, das Geschäft nicht zu machen». Hans Wölfel sieht im Geschäfts- wie im Privatkundenbereich eine »sehr stabile Entwicklung».