Die «guten Seelen» der Vereine

20.11.2008, 00:00 Uhr
Die «guten Seelen» der Vereine

© Mark Johnston

Es sind nicht Zuchterfolge und Weltmeisterzeiten, die bei der Feierstunde im Rathaus im Mittelpunkt stehen. Sondern das oft jahre- und jahrzehntelange Engagement für den eigenen Verein. Wie bei Elfriede Lechner, der «dienstältesten Vorturnerin» des Bayerischen Landessportverbands im Sportkreis Fürth. 1970 wurde sie verantwortliche Übungsleiterin im Frauensport beim Tuspo Fürth. Auch nach der Fusion mit der Spielvereinigung Greuther Fürth gibt sie weiterhin Kurse wie die allwöchentliche Seniorengymnastik, das Mutter-und-Kind-Turnen sowie das Kinderturnen.

Daneben vertritt sie die Belange der Frauen beim BLSV und gibt seit nunmehr 26 Jahren Fortbildungskurse. Ebenso altgedient wie quicklebendig ist Elfriede Then, die sich seit 1970 im Kassendienst der Spielvereinigung Fürth bewährt. Sie fing an, weil ihre Söhne Fußball spielten - und blieb. Von 1988 bis 1997 hielt sie als Hauptkassiererin den Verkauf der Eintrittskarten für die Regionalliga in ihren Händen. Nach der Fusion der SpVgg mit dem TSV Vestenbergsgreuth half sie als Kassiererin bei den Nachwuchsmannschaften U 17, U 19 und U 23 aus - und ist noch so fidel, dass sie am Wochenende manchmal bei zwei oder drei Spielen die Abrechnung im Stadion überwacht.

Gerda Hannweg hingegen lebt ihre fürsorgliche Ader im Kleintierzuchtverein Vach B 472 aus. Dort ist sie seit 1959 Mitglied, wurde vor 26 Jahren aktiv. Sie organisiert die Verlosungen bei Ausstellungen und Weihnachtsfeiern, bittet bei Firmen und Vereinsmitgliedern um die Preise. Außerdem kümmert sich «die gute Seele» des Vereins um das leibliche Wohl von Züchtern und Gästen bei den Veranstaltungen.

Bei den Kaninchen spielten Helmut Strattner und sein Bruder Kurt Georg Strattner Doppelpass. Beide begannen 1964 bei Germania Fürth mit der Zucht, der eine mit Blaue Wiener, der andere mit Neuseeländer weiß und Lohkaninchen schwarz. Kurt Georg Strattner wurde 1967 erster Vorsitzender, sein Bruder 1970 Kassier.

Unter der Ägide der Strattners blühte der Verein. Von 55 wuchs er auf über 300 Mitglieder und 19 Jugendliche. Zudem wurden zwei Ausstellungshallen gebaut, 1988 konnte der Kleintierzüchterverein B 463 Germania das Vereinsgelände für 60 000 Mark und später die Zufahrt erwerben. Die Brüder, lobte Oberbürgermeister Thomas Jung, «haben den Verein und die Zuchtanlage an der Kleinen Mainau maßgeblich gestaltet».