Nachfrage bei Apotheken

Digitaler Impfpass: So verlief der Start in Fürth

15.6.2021, 12:25 Uhr

In der ersten Stunde war das System überlastet - doch spätestens ab 9.30 Uhr lief es rund: So erlebten es jedenfalls Anna Klein mit ihren Teams in der Malzböden- und der Ronhof-Apotheke sowie Peter Gora in der Friedrich-Apotheke.

Klein hatte gehofft, dass sich nicht alle Geimpften gleich am ersten Tag den digitalen Impfausweis holen wollen. Sie war deshalb froh, dass es bei einer "stetigen Nachfrage" blieb – und ihre Apotheken nicht überrannt wurden. Das Bundesgesundheitsministerium hatte den Startschuss sehr kurzfristig gegeben. Das Procedere muss sich jetzt einspielen, manche Fragen sind noch zu klären, etwa die, wie die vollständige Impfung bei Genesenen eingetragen wird, die ja nur einmal geimpft werden müssen.

Für Irritationen sorgte auch die Ankündigung, dass Impfzentren die QR-Codes, die in der neuen CovPass-App oder der Corona Warn-App hinterlegt werden können, angeblich automatisch an die von ihnen Geimpften verschicken. "Wir verschicken nichts", stellte auf FN-Nachfrage sicherheitshalber Klaus Meyer von der AGNF klar, die das Fürther Impfzentrum betreibt.

Tatsächlich haben die Länder hier unterschiedliche Vorgehensweisen. In NRW etwa sollen diejenigen, die die Spritzen gegen Corona im Impfzentrum erhielten, das Zertifikat bis Ende Juni zugeschickt bekommen. Bayern hingegen arbeitet noch an einer Lösung. Spätestens Mitte Juli soll es möglich sein, dass diejenigen, die vor dem 10. Juni komplett geimpft wurden, ihren Nachweis auch per E-Mail oder Post bekommen – über den BayIMCO-Account oder telefonisch übers Impfzentrum, wie es auf der Internetseite des bayerischen Gesundheitsministeriums heißt.

Während ursprünglich darum gebeten wurde, das BayIMCO-Konto nach der zweiten Impfung zu löschen, wird seit kurzem dazu geraten, es zu behalten. Die Daten, die verschlüsselt aufbewahrt werden, erleichtern die Ausstellung des digitalen Impfpasses, heißt es. Ab Mitte Juli sollen auch Arztpraxen die Codes erstellen können.

Im Fürther Impfzentrum musste man in den vergangenen Tagen viele Fragen zum Thema beantworten. Aktuell stellt man hier die QR-Codes nur für diejenigen aus, die jetzt zur Zweitimpfung einbestellt sind – nicht aber rückwirkend für die 115.000 Impfungen, die hier seit Dezember durchgeführt wurden. Am Freitag ging es los, ein paar Mal sei das System aber ausgefallen.

"Die Leute informieren sich"

Wer bereits geimpft ist, kann sich vorerst also an die Apotheken wenden. Peter Gora (Friedrich-Apotheke) berichtet von einer "sehr regen" Nachfrage am Montag. Einen Termin braucht es dort für den Service nicht. "Das Interesse ist da, die Leute informieren sich", sagt auch Dragana Viskovic (Hirsch-Apotheke, Apotheke am Stadtwald) – aber es sei nicht vergleichbar mit dem Ansturm, als Masken kostenlos an Senioren ausgegeben wurden oder plötzlich massenhaft Schnelltests gefragt waren.

Apropos Tests: Nachdem mit der niedrigen Inzidenz die Testpflicht in vielen Bereichen entfallen ist, ist die Nachfrage deutlich gesunken. Viskovic hat von einst neun Test-Containern, die an verschiedenen Stellen in Fürth standen, noch zwei in Betrieb.

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