Doppeltes Kirchenjubiläum

25.10.2010, 14:00 Uhr
Doppeltes Kirchenjubiläum

© Hans-Joachim Winckler

Doppeltes Kirchenjubiläum

© Thomas Scherer

Mit St. Heinrich und St. Martin feierten am Wochenende zwei Fürther Gotteshäuser Jubiläum. Mit einem Festgottesdienst sowie einer Lichterandacht beging St. Heinrich das 100-jährige Bestehen der katholischen Südstadtkirche. Über 300 Kerzen sorgten am Abend des 23. Oktobers — genau vor 100 Jahren war das Gotteshaus geweiht worden — als einzige Lichtquelle für eine stimmungsvolle Illumination.

Die Gemeinde gestaltete die besinnliche Lichternacht im Taizé-Still mit gesungenen Gebeten und Musikeinlagen. Zum eigentlichen Höhepunkt am darauf folgenden Sonntag konnte Pfarrer Norbert Geyer neben zahlreichen Ordensschwestern und Priestern, die in früheren Jahren in der Gemeinde gewirkt haben, auch den Bamberger Erzbischof Ludwig Schick begrüßen, der, begleitet von zahlreichen Würdenträgern, feierlich in die voll besetzte Kirche einzog.

Doppeltes Kirchenjubiläum

© Thomas Scherer

Die evangelische St.-Martins-Kirche nahe dem Fürther Klinikum erfreut sich nicht nur bei heiratswilligen Paaren großer Beliebtheit. Auch im 60. Jubiläumsjahr kann sich Pfarrer Werner Maurer — hier mit seinem pensionierten Kollegen Karl-Heinz Wagner — über mangelnden Zuspruch zu Gottesdiensten nicht beklagen. „Wir gelten als gut geheizte Kirche“, scherzte er während seines Vortrags zur Entwicklung des schmucken Gotteshauses. Die Planungen datieren aus den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts, als die an gleicher Stelle bereits bestehende Holzkapelle für die Gläubigen aus dem rasch wachsenden Stadtteil „Eigenes Heim“ nicht mehr reichte.

Zunächst verzögerte der Kriegsbeginn den Baubeginn, später war die damalige politische Führung an neuen Gotteshäusern nicht mehr interesiert. Eine Fliegerbombe besiegelte schließlich Anfang 1945 das Schicksal des Holzbaues. In lebhafter Erinnerung hat Karl-Heinz Wagner, der Sohn des damaligen Pfarrers Karl Wagner, noch die dramatische Rettungsaktion des Holzkreuzes nebst Leuchter aus dem lichterloh brennenden Gebäude. Auch er kam, wie weitere gut 40 Interesierte zum informativen Rundgang durch die Kirche. Neben den beiden Relikten der Kapelle beleuchtete Pfarrer Maurer die Bedeutung und Herkunft des Taufsteines, des Altars und einer ganzen Reihe weiterer Preciosen, bevor Renate Maurer und Ingeborg Rost zu Kaffee und Kuchen in den Vorraum einluden.