„Ein Baum wirft Blätter, der BN Flugblätter“

4.11.2016, 14:00 Uhr
„Ein Baum wirft Blätter, der BN Flugblätter“

© F.: Leberzammer

„Keine Wieder- und Neuzulassung von gentechnisch verändertem Mais“, fordert die Kreisgruppe in einem offenen Brief an Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt. „Wir bitten Sie, endlich klare Signale zu geben, dass Deutschland aus der falschen Strategie der Agrogentechnik aussteigt, die unter anderem zu unkalkulierbaren Risiken für die Artenvielfalt führt“, heißt es in dem Schreiben.

Ansonsten stand der Abend ganz im Zeichen des in den vergangenen Jahrzehnten Erreichten — und des Nicht-Erreichten. „Straßenbauorgien und Flächenverbrauch sind ebenso wenig gebremst wie der Klimawandel. Es gibt noch immer kein gelungenes ÖPNV-Konzept und das Geld fließt nach wie vor in die falsche Richtung“, kritisiert die Kreisvorsitzende Sabine Lindner. Die Feier vor knapp 200 Naturschützern wollte sie dann allerdings doch vor allem nutzen, um an die Erfolge zu erinnern und daraus Kraft zu schöpfen.

So wurde etwa das Naturschutzgebiet am Hainberg auch auf Antrag des BN 1995 ausgewiesen. Als Eigentümer der ehemaligen Tongrube Strobl in Siegelsdorf und einer Trockenrasenfläche in Großhabersdorf habe die Kreisgruppe wichtigen Lebensraum für Fauna und Flora erhalten. Gegen Umgehungsstraßen in Oberasbach, Langenzenn und Cadolzburg habe man sich erfolgreich eingesetzt. Besonderes Augenmerk hat der BN auf die Umweltbildung gelegt, sei es in Form von Ausstellungen, Begehungen, Filmvorführungen oder Projekten wie „Sehnsucht Wildnis“, „draußen sein“ oder „Fit fürs Leben“.

Lindner erinnerte ebenfalls an Baumpflanzaktionen für eine Allee zwischen Obermichelbach und Rothenberg. „Aber was soll ich euch erzählen? Bei den meisten Projekten wart ihr selbst dabei“, rief sie den Festgästen zu. Lautstärke und Geduld habe es bedurft, „denn noch heute bewegt sich die Politik im Landkreis erst, wenn gesetzliche Vorgaben oder die Mehrheitsentscheidungen der Bürger sie zum Handeln zwingen“.

Veitsbronns Bürgermeister Marco Kistner — selbst einige Jahre jünger als die Kreisgruppe — würdigte deren Engagement: „Ein Baum wirft Blätter, der BN Flugblätter.“ Doch wer mit einigermaßen offenen Augen durch den Landkreis gehe, könne die Früchte der Arbeit kaum übersehen.

Selbst der BN-Bundesvorsitzende Hubert Weiger ließ es sich nicht nehmen nach Veitsbronn zu kommen, schließlich sei die hiesige Kreisgruppe, gemessen an der Einwohnerzahl, eine der mitgliederstärksten in Bayern. Er erinnerte daran, dass aus manchem Konflikt Freundschaften entstanden seien. „Durch euren Einsatz habt ihr viele unverzichtbare Lebensräume erhalten“, so Weiger, „wie wichtig das ist, hat sich oft erst nach Jahren gezeigt.“

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