Termine stehen fest

Endlich ohne Corona-Auflagen: So starten die Freibäder in Fürth und im Landkreis

Alexandra Voigt

Redaktion Fürth

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4.5.2022, 05:58 Uhr
Endlich ohne Corona-Auflagen: So starten die Freibäder in Fürth und im Landkreis

© Foto: Hans-Joachim Winckler

Im Fürther Sommerbad am Scherbsgraben beginnt die Saison am kommenden Sonntag, 8. Mai – pünktlich zum Muttertag, wie der Geschäftsführer von Fürthermare, Rainer Grasberger, anmerkt. Allerdings sei der Start eher etwas für Mutige. Der Wetterbericht sagt 17 Grad, Wolken und Schauer voraus. In der nächsten Woche soll es aber wärmer werden – mit 13 Stunden Sonnenschein.

Die Vorbereitungen auf dem 35.000 Quadratmeter großen Gelände liefen in den letzten Wochen auf Hochtouren. Jetzt ist das Unkraut entfernt, die Blätter sind aus den Hecken gefegt, die Liegestühle am Kiosk gereinigt und die Liegewiesen in Form gebracht. Besonders wichtig für ein einladendes Bad: Die Schwimmbecken wurden von Grund auf gereinigt. "Allein damit sind ein paar Leute tagelang beschäftigt", so Grasberger.

Endlich ohne Corona-Auflagen: So starten die Freibäder in Fürth und im Landkreis

© Foto: Hans-Joachim Winckler

Natürlich wurde auch die Wasseraufbereitungsanlage gewartet, sie muss den ganzen Sommer reibungslos funktionieren. Abschließend werden Wasserproben in Duschen und Becken genommen und rund 40 Werte im Labor der Infra getestet. Das ist ein wichtiger Schritt, die Badegäste müssen sich schließlich darauf verlassen können, dass alle Parameter in Ordnung sind.

Letztes Jahr mussten die Gäste Zeitfenster buchen, die Besucherkapazität wurde – entsprechend der gerade geltenden Regelung – reduziert. Die Folge: An besonders warmen Tagen gingen manche leer aus und waren dementsprechend enttäuscht.

Eigenverantwortung ist gefragt

Heuer ist endlich wieder ein unbegrenztes Badevergnügen möglich, zumindest, solange die Corona-Zahlen sinken und keine neuen Virusvarianten aufkommen. Doch Grasberger betont: "Jetzt ist die Eigenverantwortung des Einzelnen gefordert. Man sollte Vorsicht walten lassen."

Der Geschäftsführer würde sich eigentlich auf die Freibadsaison ohne Corona-Regeln freuen, wenn es nicht akute Sorgen wegen der Energieversorgung gäbe. "Das macht uns noch mehr zu schaffen als die Einschränkungen durch die Pandemie. Die Bäder schlittern von einer Krise in die nächste." Er erwartet eine Verdoppelung der Wärmekosten.

Trotzdem müssen Freibadbesucher nicht frieren. Die Wassertemperatur wird vorerst wie gewohnt 23 bis 24 Grad betragen. Im Außenbereich fallen höhere Energiepreise ohnehin nicht so sehr ins Gewicht. Wenn es längere Zeit schön warm ist, muss nur wenig geheizt werden.

Auch deshalb hoffen die Verantwortlichen der Bäder in Stadt und Landkreis auf heiße Tage und laue Nächte. Das Bibertbad in Zirndorf startet am Samstag, 14. Mai. "Ohne Begrenzung, aber wohl wissend, dass sich das auch schnell ändern kann, wenn sich die Pandemielage verschärft", sagt Werksleiter Timo Schäfer. Noch läuft hier der Betrieb von Hallen- und Freibad parallel. Ersteres wird aber demnächst einer größeren Revision unterzogen. Das heißt: Das Wasser im Hallenbad muss abgelassen werden, es finden dann Reparaturarbeiten statt.

In Veitsbronn blickt man der Eröffnung am 14. Mai gelassen, aber ohne Euphorie entgegen. "Ein gewinnbringendes Geschäft wird’s in keinem Fall", so Bürgermeister Marco Kistner. Wie bei den anderen Freibädern will man auch beim Veitsbad noch nicht an der Preisschraube drehen.

Deutlich mehr Begeisterung klingt bei Bürgermeister Thomas Zehmeister aus Großhabersdorf durch, wenn er vom Saisonstart des Naturbads am 20. Mai spricht. "Wir sind glücklich, dass wir ohne Auflagen auskommen – die Mitarbeiter freuen sich, wenn es losgeht." Man habe alle trotz Corona gehalten und im Bauhof beschäftigt. Jetzt zieht es sie wieder ins Bad.

Statt durch Chemie wird das Wasser hier durch einen Schilfgürtel im Schwimmbecken und eine Kiesschicht im Berieselungsbecken biologisch gereinigt. Den Verzicht auf Chlor dankt nicht nur die Natur – im Schilfbereich leben Molche und Frösche – sondern auch empfindliche Besucher, die den chemischen Zusatz nicht vertragen.

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