Fasching mit Bonanza und Bolognese

18.4.2011, 19:00 Uhr
Fasching mit Bonanza und Bolognese

© Marion Reinhardt

Der FEN-Regionalverband Mittel-, Oberfranken und Altmühltal hatte zum traditionellen „Narrentag“ in den Grünen Baum geladen. Und ganz gemäß dem Motto „Elvis Presley — die verrückten 60er“ waren die Narren auch gekleidet. Elvis-Haartolle und schwingende Tellerröcke gaben den Ton an und erinnerten zugleich an das Gründungsjahr 1968 der FEN.

Fasching mit Bonanza und Bolognese

© Thomas Scherer

Mit einem großen Showprogramm rockten die Faschingsgesellschaften den Saal. Zum Auftakt brachte Elvis-Interpret Chris Walter aus Erlangen die Leute auf Betriebstemperatur. Die Showtanz Jugendgarde der Karnevalsgesellschaft Langenzenn erhöhte das Tempo, inspiriert vom Musical „Hairspray“. Und Annika Steffel, Tanzmariechen der Nürnberger „Schwanenritter“, gab dann Vollgas. Im Glitzerkostüm begeisterte sie mit einer atemberaubenden Rollschuhnummer. Der Wilson Gospelchor unter Leitung von Jimmy Brooks gab — ausgestattet mit stilechten Sixties-Kostümen — ElvisSongs zum Besten. Und schließlich unterhielt ein Quiz mit Fernsehserien der 60er Jahre die Gäste. Dargestellt von FEN-Aktiven gaben sich dabei „Die bezaubernde Jeannie“ und die vier von „Bonanza“ ein Stelldichein.

Diese Feier gönnen sich die Mitglieder der FEN traditionell erst dann, wenn alle offiziellen Termine vorbei sind. Vor 26 Jahren riefen drei von ihnen, die mitten im Fasching und noch dazu am gleichen Tag Geburtstag feiern, den „Narrentag“ ins Leben: Monika Faustmann, heute FEN-Ehrenpräsidentin und Schirmherrin der Veranstaltung, der frühere Faschingsprinz Erwin Linke und Fürths Altbürgermeister Horst Weidemann.

Faustmann würdigte diesmal die „hervorragende Arbeit für Fasching und Fastnacht“ des Faschingskomitees Denkendorf mit einem Pokal und zeichnete die Präsidiumsmitglieder des FEN-Regionalverbandes mit einem historischen Orden aus.

Roland Wagner wehrt sich vehement gegen die landläufige Meinung, wonach Mitglieder von Karnevalsvereinen „samt und sonders U-Boot-Gruppierungen angehören sollen, die erst am 11. November um 11.11 Uhr auftauchen“. Schließlich, so der oberste fränkische Karnevalist im Jugendbereich, sei man das ganze Jahr über aktiv. „Wir unterscheiden uns in keinster Weise von einem ganz normalen Sportverein.“

Daher darf es auch nicht verwundern, dass sich jetzt rund 400 Aktive mitten im Frühling in der Comödie Fürth zum 1. Tag der Fastnachtsjugend Franken getroffen haben. Nach ausgiebiger Stärkung — es gab Spaghetti Bolognese — heizten erst einmal Waltraud und Mariechen ihren Gästen ein. Volker Heißmann und Martin Rassau sind selbst seit Jahren Mitglieder im Fastnachtsverband. Das berühmte Komikerduo sei für viele Jugendliche Vorbild in Sachen Komik und Humor, erklärt Ursula Klein vom mittelfränkischen Fastnachtsverband. Der betreut 5000 Kinder und Jugendliche in über 60 Vereinen. Frankenweit zählt der Zusammenschluss mehr als 20000 Mitglieder im Jugendbereich, die wiederum in 400 Vereinen organisiert sind.

Eines dieser Mitglieder ist Tobias Klaus aus Stein. Seit Jahren ist der Nachwuchsentertainer eine feste Größe auf vielen Veranstaltungen. Daneben engagiert er sich im Jugendausschuss. Sein großes Ziel ist die Teilnahme an der bundesweit bekannten Prunksitzung in Veitshöchheim. Klaus gab ebenso eine Kostprobe seines Könnens wie Bauchredner Pierre Ruby nebst Puppe „Amanda“, die schon mehrfach im Fernsehen zugange waren.

Mit von der Partie waren auch die Klinikclowns mit ihren roten Pappnasen. Das Duo beschert schwerkranken Kindern in Krankenhäusern Augenblicke, in denen diese einmal wieder befreit lachen oder zumindest schmunzeln können. Der dazugehörige Verkauf roter Pappnasen habe in der vergangenen Session mehr als 10000 Euro eingebracht, sagte Verbandsjugendleiter Wagner.