Für Geflüchtete: Die VHS startet mit den ersten Sprachkursen

FÜRTH - Anfangs können die meisten Geflüchteten nur sagen, wie sie heißen; im Sommer aber werden sie schon ein bisschen Deutsch sprechen und sich hoffentlich auch vertrauter fühlen in der neuen Umgebung. Bei der Volkshochschule in Fürth weiß man, wie das geht.

1000 Menschen, die vor den russischen Angriffen aus ihrer Heimat geflüchtet sind – die meisten von ihnen Frauen und Kinder –, sind bisher in Fürth angekommen. Nach der ersten Eingewöhnungsphase geht es für sie nun auch darum, Deutsch zu lernen. Die Sprache ist der Schlüssel zur Integration, sie ist wichtig, um Arbeit zu finden, sich bei Behörden zurechtzufinden, den Kindern in der Schule zu helfen und Menschen kennenzulernen. Seit kurzem laufen bei der VHS in Fürth zwei Erstorientierungskurse (EOK), die vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) finanziert werden.

Darin erfahren die Neuankömmlinge, wie Staat und Gesellschaft in Deutschland funktionieren. Es geht um Gesundheitsvorsorge, Schule, Einkaufen, die Gestaltung des Alltags, Öffentlichen Nahverkehr und das Thema Sicherheit. "Die Kursform wurde 2015 entwickelt, als Tausende Flüchtlinge nach Deutschland kamen und man mit einem niedrigschwelligen Angebot so bald wie möglich mit deren Integration beginnen wollte", sagt die stellvertretende VHS-Direktorin Gabriele Hammer.

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Der eine Kurs findet am Helene-Lange-Gymnasium statt, der andere in den Räumen der VHS in der Hirschenstraße. Viermal die Woche, immer von Montag bis Donnerstag, büffeln die Teilnehmenden vier Stunden lang. "Das ist ziemlich intensiv und dementsprechend effektiv", so Hammer. Ende April starten zwei weitere Kurse (Montag und Mittwoch sowie Dienstag und Donnerstag) jeweils von 18 bis 21 Uhr. Informationen zu den Angeboten gibt es beim Fachbereich Integration (Andreina Casu, Telefon 09 11/9 74 17 02, Mail: andreina.casu@vhs-fuerth.de).

Angebote direkt vor Ort

Nach Ostern sind zusätzlich vormittags Sprachkurse geplant, insbesondere in der Gemeinschaftsunterkunft, die im ehemaligen Saturn an der Würzburger Straße eingerichtet werden soll – bis zu 400 Menschen können hier eine Bleibe auf Zeit finden. In dem Gebäude sind Schulungsräume vorgesehen. Laut Bürgermeister Markus Braun ist das Interesse an Bildung unter den ukrainischen Flüchtlingen, die bisher nach Fürth gekommen sind, nämlich sehr hoch. In Absprache mit der Abteilung für Kindertagesstätten will die VHS Kurse mit Kinderbetreuung anbieten. Dann können auch junge Mütter in Ruhe lernen, während ihr Nachwuchs nebenan spielt.

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"Die Situation ist sehr dynamisch. Je nachdem, wie sie sich in den nächsten Wochen und Monaten entwickelt, werden wir unser Angebot anpassen", verspricht Hammer. Kursleiter habe man schon akquiriert, man könne sehr schnell starten. Der genaue Zeitpunkt hängt nur noch davon ab, wann das Saturngebäude bezugsfertig ist und wie sich die Belegung entwickelt.

Viele der Geflüchteten, die jetzt schon VHS-Kurse besuchen oder sich angemeldet haben, wohnen bei Freunden, Verwandten und Gastfamilien, die nicht nur ein Dach über dem Kopf bieten, sondern sich auch kümmern und auf Sprachkurse aufmerksam machen. Um Betroffene in Notunterkünften zu erreichen, arbeitet die VHS mit dem Integrationsbüro und der Flüchtlingshilfe zusammen. Bei ihnen liegen Flyer aus.