Für krumme Dinger: Franke erfindet den Bratwurstwender

26.2.2018, 06:00 Uhr
Für krumme Dinger: Franke erfindet den Bratwurstwender

© Foto: Armin Leberzammer

Welcher Grill-Liebhaber kennt das nicht? Trotz ständigen Wendens werden die Bratwürste oft nur an zwei Seiten knusprig braun. Bei den kleinen "Nürnbergern" kommt noch eine weitere Herausforderung dazu, müssen die schlanken Würstchen doch auch meist noch davor bewahrt werden, durch den Rost in die Kohle zu rutschen.

Vor diesen Problemen stand auch Zafer Trapp aus Veitsbronn. "Es gibt ja verschiedene Techniken, wie etwa die Würstchen aneinander zu schlichten", sagt der 30-Jährige. "Aber meiner Meinung nach taugen die alle nichts." Im Internet fand der gelernte Feinwerkmechaniker und Maschinenbau-Techniker kein Hilfsmittel, um Bratwürste perfekt zu braten. Also begann er, selbst an einem solchen Gerät zu tüfteln.

Aufklappbares Metallgestell

Wie so ein Bratwurstwender im Groben auszusehen habe, war dem Veitsbronner schnell klar: Ihm schwebte ein aufklappbares Metallgestell aus Edelstahl vor, in das sich die länglichen Grillspezialitäten einspannen lassen und das sich problemlos über dem Grillrost drehen lässt.

Mit Hilfe eines Computers hat Trapp den Wender anschließend konstruiert. Heraus kamen zwei Varianten in unterschiedlichen Größen: eine für mittlere bis große Würste und eine für die besonders kniffligen Nürnberger.

Im Oktober hat Trapp seine Erfindung weltweit mit einem Patent schützen lassen. Die Eintragung in das entsprechende Register war dabei die teuerste Einzelinvestition seiner Erfindung. Stolze 12.000 Euro hat es gekostet, um sich den Bratwurstwender im globalen Patent Cooperation Treaty (PCT) schützen zu lassen. Viel Geld, wie Trapp einräumt, der im Hauptberuf als Konstrukteur für Spritzgießwerkzeuge angestellt ist.

Für krumme Dinger: Franke erfindet den Bratwurstwender

© Armin Leberzammer

"Aber wenn meine Erfindung irgendwann mal ein richtiger Erfolg wird, hätte ich es vielleicht bereut, wenn ich es nicht getan hätte", sagt der 30-Jährige. Ob sein Bratwurstwender zum echten Verkaufsschlager wird, muss sich zeigen. Er ist ganz frisch auf dem Markt, die Werbung dafür läuft erst noch an – und außerdem herrscht draußen gerade ja alles andere als Grillwetter, resümiert der Jungunternehmer.

Hunderte Interessenten

Gerade mal zwölf Exemplare hat Trapp bislang verkauft, auf der dazugehörigen Facebook-Seite haben sich allerdings schon Hunderte dafür interessiert. Momentan läuft der Vertrieb noch über ihn direkt. Verpackungskartons mit dem Aufdruck www.bratwurstwender.de stapeln sich deshalb in seinem Wohnzimmer und auch die rund 70, bei einem Bamberger Unternehmen hergestellten Geräte aus der ersten Produktion befinden sich dort.

Die nächste Marge werde deutlich größer ausfallen und außerdem über den Online-Händler Amazon gelagert und vertrieben, kündigt Trapp an, der seine Bratwurstwender für rund 17 Euro an den Mann/die Frau bringt. Dieser Preis dürfte sinken, wenn er erst mal größere Stückzahlen produzieren könne, prognostiziert der Veitsbronner.

Das freilich hängt davon ab, wie gut Trapps Idee in der Grill-Community ankommt und ob sich vielleicht sogar ein Investor, etwa aus der Bratwurstbranche, findet. Auf Interesse aus dem Gastronomie- und Streetfood-Gewerbe hofft Trapp außerdem für seine dritte Variante des Bratwurstwenders: Diese lässt sich in handelsübliche Hähnchen- und Haxengriller einspannen. In der nahenden Grillsaison will sich der junge Erfinder aber erst einmal auf die Zielgruppe der Hobby-Griller konzentrieren.

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