Angeklagter erklärt Umstände

Traurige Details zur Fürther Horror-Fahrt: Nun äußert sich der Angeklagte

Ulrike Löw

E-Mail zur Autorenseite

12.9.2022, 10:01 Uhr
Der 51-Jährige muss sich seit Montag wegen einer verheerenden Alkoholfahrt mit einem Lkw durch eine Wohnstraße in Fürth vor Gericht verantworten. 

© Hans-Joachim Winckler, NN Der 51-Jährige muss sich seit Montag wegen einer verheerenden Alkoholfahrt mit einem Lkw durch eine Wohnstraße in Fürth vor Gericht verantworten. 

Am 8. Februar 2022 gegen 18.24 Uhr legte ein Berufskraftfahrer nur etwa sechseinhalb Kilometer zurück. Der 51-Jährige war stark alkoholisiert in seinen Lkw Ford F-Max gestiegen, er zog den Sattelanhänger Tirsan Mega und musste immer wieder, so heißt es in der Anklage, "ruckartig nach rechts oder links gegenlenken, um nicht von der Straße abzukommen."

Mehr als ein halbes Jahr später sitzt der 51-Jährige, flankiert von seiner Verteidigerin Mona Abdel Hamid und einer Dolmetscherin für die türkische Sprache, vor dem Amtsgericht Fürth. Er trägt einen grauen Pulli und eine blaue Hose, die Kluft der Gefangenen der Justizvollzugsanstalt. Der Mann sitzt seit seiner Trunkenheitsfahrt in Untersuchungshaft.

"In der Sache selbst räumt mein Mandant die Vorwürfe ein", sagt die Rechtsanwältin. Sie beschreibt eine unglückliche Verkettung von Umständen: Der Lkw-Fahrer habe am Abend mit Kollegen Wodka getrunken und vor der Firma übernachtet, um auf die Papiere zu warten. Er telefonierte mit seiner Frau und erfuhr, dass ihre Krebserkrankung zurück gekehrt war. Frustriert trank er weiter. Als er überraschend seinen Stellplatz verlassen musste, wollte er den Sattelschlepper ursprünglich nur wenige Kilometer wegfahren und einen Parkplatz aufsuchen, um nüchtern zu werden.

Wie es den Opfern der Chaosfahrt heute geht und warum nicht alle bereit waren, die Entschuldigung des Angeklagten anzunehmen, lesen Sie hier mit NN+.