Fürther Protest gegen Nürnberger ÖPNV-Reform

18.6.2015, 06:00 Uhr
Fürther Protest gegen Nürnberger ÖPNV-Reform

© Winckler

Die Demonstranten versammeln sich um 17 Uhr in der Gustav-Schickedanz-Straße, um von dort zum Rathaus zu ziehen. Überschrieben ist der Protest mit den Worten: „Es reicht! Nicht schon wieder Fahrpreiserhöhungen!“ Hintergrund ist die in Nürnberg vom Stadtrat vorangetriebene ÖPNV-Reform, die auch Fürth betreffen könnte.

Die Pläne sehen vor, Einzelfahrten zu verteuern und im Gegenzug treue Kunden, die sich per Abo, MobiCard oder Job-Ticket länger binden, mit günstigeren Preisen zu belohnen. Zur Gegenfinanzierung schlägt ein Gutachten, das der Reform zugrunde liegt, vor, dass Fürth aus der Tarifstufe A (bislang: Nürnberg-Fürth-Stein) ausscheidet. Diese wäre dann allein Fahrten innerhalb von Nürnberg vorbehalten.

Für die Strecke Fürth-Nürnberg wäre eine neue Tarifstufe nötig – mit sehr wahrscheinlich höheren Ticket-Preisen. Kritiker gehen davon aus, dass für diese Fahrten künftig die Tarifstufe 3 herangezogen werden soll. Einzelfahrkarten, aber auch MobiCard und Jahresabo würden dadurch deutlich teurer.

Die Gegner dieses Konzepts fordern den Fürther Stadtrat auf, dem Vorhaben nicht zuzustimmen. Während es den Nürnbergern „einige Vorteile“ brächte, müssten die Fürther die Zeche zahlen, lautet der Vorwurf. Die Folge: Der ÖPNV werde immer unattraktiver. Unterstützt wird der Protestzug von den Fürther Kreisverbänden der Linken und der Grünen.

Heftig kritisiert wird auch der „spärliche Informationsfluss“. Verhandelt werde hinter geschlossenen Türen. Die Fürther Grünen schreiben daher in einer Pressemitteilung: „Wir fordern eine offene und fundierte Diskussion über die künftige Tarifgestaltung.“

Zum Protest am Freitag rufen Bund Naturschutz, Seniorenrat, Fürther Elternverband, VdK, Sozialforum, Attac, die Antifaschistische Linke Fürth sowie die Linken und die Grünen auf.

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