Gäste fehlen: Manche Hotels sperren zu

12.12.2020, 11:05 Uhr
Gäste fehlen: Manche Hotels sperren zu

© Foto: Hans-Joachim Winckler

Gilt weiterhin der "Lockdown light" oder kommt ein "harter Lockdown"? Angesichts der nach wie vor hohen Infektionszahlen drohen schärfere Einschränkungen für Gesellschaft und Wirtschaft. Bereits seit Anfang November steckt das Gastgewerbe weitgehend in einer Zwangspause.

Während Gastronomen noch außer Haus verkaufen dürfen, ist das Beherbergungsgeschäft auf Geschäftsreisende beschränkt. Einige Hotels machen dann lieber gleich ganz zu.


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So hat beispielsweise das NH-Hotel Fürth-Nürnberg, zentral gelegen an der Königstraße, seit Dienstag dieser Woche seine Pforten geschlossen – ebenso wie übrigens die dazugehörige Tiefgarage, in der auch Plätze an Dritte vermietet werden.

NH-Hotel ist vorübergehend geschlossen

"Aufgrund der von der Regierung beschlossenen Maßnahmen, die nun auch in den Dezember hinein verlängert werden, ist es nicht möglich, den Hotelbetrieb im NH Fürth-Nürnberg in dieser Zeit wirtschaftlich rentabel weiterzuführen. Aus diesem Grunde sehen wir uns gezwungen, das Hotel vorübergehend zu schließen und auf neue Entscheidungen der Regierung zu warten", antwortete Jörg Hillebrecht auf FN-Anfrage.

Nähere Angaben wollte der General Manager, der auch das NH in Erlangen führt – und derzeit noch offen hält – nicht machen. Ob die Zeit für Renovierungen oder andere Investitionen genutzt werde? Nein, da will man sich nicht in die Karten schauen lassen.

Auch das Niu Saddle in der Gebhardtstraße gehört zu einer Hotelkette. Allerdings zeigt man sich bei der in Hamburg ansässigen Novum Hospitality ein wenig auskunftsfreudiger. "Durch das Beherbergungsverbot für touristisch Reisende und den Teil-Lockdown fällt die durchschnittliche Auslastungsrate für November natürlich deutlich geringer aus als beispielsweise die des Vorjahresmonats", lässt Geschäftsführer und Eigentümer David Etmenan mitteilen.

Konkrete Gedanken über eine vorübergehende Schließung habe man sich trotzdem noch nicht gemacht. Und Modernisierungen oder Renovierungen seien in dem erst vor zweieinhalb Jahren eröffneten Neubau nicht notwendig.

Hotel Knorz: Betrieb ruht an den Wochenenden

Beim Hotel Knorz in Zirndorf ruht derzeit der Betrieb nur an den Wochenenden. "Der November ist normalerweise unser Durchschnaufmonat vor dem Christkindlesmarkt", erklärt Hotelchef Christoph Müller mit Blick auf den abgelaufenen Monat.


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Sein Haus sei eher auf Familien spezialisiert. Obwohl derzeit aber nur Geschäftsreisende bei ihm absteigen dürfen, die fast ausschließlich an den Wochentagen kommen, wolle er sich nicht beschweren: "Aktuell haben wir etwa 50 Prozent weniger wegen der ausgefallenen Messen."

Zusammen mit den staatlichen Unterstützungen und Entschädigungen könne sein Haus damit "gerade so kostendeckend arbeiten." Und besonders an den Montagen und Dienstagen sei man mit den Business-Stammgästen gut beschäftigt.

Das Hotel Forsthaus modernisiert

Das würde Alexander Peters vom Hotel Forsthaus im Fürther Stadtwald ebenfalls gerne behaupten. Doch dort sind Beherbergung und Gastronomie schon seit mehreren Wochen geschlossen.

Natürlich sei die Situation "schwierig, aber wir versuchen, die Zeit zu nutzen, um unsere alte Lady mit Baujahr 1978 weiter aufzufrischen", erklärt er. Soll heißen: Sofern er denn Handwerker findet, werden die Gästebäder modernisiert und die bereits vor Corona geplante Verlegung des Wellnessbereichs vom Dachgeschoss in den Keller laufe weiter.

"Vielleicht können wir ja im Februar wieder aufmachen", sagt er. "Das steht aber in den Sternen." Dabei hätten Peters und sein Team bis zum vergangenen Februar "sehr gute Zahlen" erwirtschaftet, ohne sich dabei zu sehr auf eine spezielle Klientel wie etwa Geschäftsreisende zu konzentrieren.

Und selbst nach den ersten Schließungen im Frühjahr ging es wieder bergauf. Viele Weihnachtsfeiern seien gebucht worden – sie fallen nun allesamt ins Wasser. "Ich bin froh, wenn es wieder losgeht, und hoffentlich kommen wir dann wie Phönix aus der Asche."

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