Gästeführer verrieten ihre Fürther Lieblingsorte

23.2.2020, 15:37 Uhr
Michaela von Wittke führte ihre Gäste in die Adenaueranlage und erklärte ihnen unter anderem die wechselvolle Namensgeschichte.

© Hans-Joachim Winckler Michaela von Wittke führte ihre Gäste in die Adenaueranlage und erklärte ihnen unter anderem die wechselvolle Namensgeschichte.

Stadtführungen boomen. Allein das Programmheft der Fürther Tourist-Information umfasst an die 200 Führungen. Seit Jahren fester Bestandteil des Programms ist der Weltgästeführertag, an dem einige der mittlerweile 30 zertifizierten Stadtführer zu kurzen, kostenlosen Schnupperführungen einladen.

Über 170 Neugierige sind der Einladung diesmal gefolgt und haben sich vom Dreiherrenbrunnen aus auf Erkundungstour begeben. "Viele sind Wiederholungstäter, richtige Fans", freut sich Michaela von Wittke, die ihre Gruppe mit in die Adenaueranlage nimmt. Mit Blick auf das Büchertauschregal, das sich etwas verschämt an die Hecke drückt, erklärt sie, warum sie die 1827 als Promeniermeile für Erholungssuchende entstanden Anlage als Lieblingsort ausgewählt hat: "Wenn man hier während des Lesen-Festivals im Sommer in Sitzkissen versinken und in den Regalen stöbern kann, ist das ein wirklich lebendiger, bespielter Ort."

In aller Kürze geht Michaela von Wittke nicht nur auf die Entstehung der Anlage ein, die einst in Anlehnung an die englische Gartenkultur entworfen wurde, sondern ebenso die Namensgeschichte: Zunächst als "englische Anlage" bezeichnet, wurde sie 1917 in Hindenburg-Anlage umbenannt, 1946 hieß sie nur noch "Anlage an der Freiheit", bis sie 1967 ihren heutigen Namen "Dr.-Konrad-Adenauer-Anlage" erhielt.

Den Blick gen Himmel gerichtet: Städteführerin Bärbel Bachmann-Leitmeier (stehend im Hintergrund) lenkte die Aufmerksamkeit ihrer Gäste auf die imposante Deckenbemalung der katholischen Kirche „Unsere liebe Frau“.

Den Blick gen Himmel gerichtet: Städteführerin Bärbel Bachmann-Leitmeier (stehend im Hintergrund) lenkte die Aufmerksamkeit ihrer Gäste auf die imposante Deckenbemalung der katholischen Kirche „Unsere liebe Frau“. © Foto: Hans-Joachim Winckler

Dass man nicht nur zwischen hohen Bäumen wunderbar entspannen kann, davon ist Stadtführerin Bärbel Bachmann-Leitmeier überzeugt, die ihre Gäste in die Kirche "Unsere liebe Frau" führt: "Hier kann man einfach zur Ruhe kommen," schwärmt sie, nicht ohne vorher den Blick auf die klassizistische Fassadengestaltung zu lenken, "schlicht, aber ergreifend", ebenso wie die imposante Deckenmalerei und die Mondsichelmadonna im Chor. Über die musste sich Bärbel Bachmann-Leitmeier im Vorfeld der Führung selbst erst einmal schlau machen, aber das, sagt sie, sei das schöne an der Arbeit als Stadtführerin: "Man lernt auch selbst immer etwas dazu."

Konrad Rösch führte zum "schiefen Turm von Fürth" mitten auf dem Kohlenmarkt und lenkte den Blick auf die repräsentativen Gebäude.

Konrad Rösch führte zum "schiefen Turm von Fürth" mitten auf dem Kohlenmarkt und lenkte den Blick auf die repräsentativen Gebäude. © Hans-Joachim Winckler

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