Startschuss

Glasfaser-Ausbau: Schnelles Netz für die Fürther City

15.6.2021, 16:00 Uhr
Auftakt in der Gustav-Schickedanz-Straße: Die Techniker legen bei den ersten Verteilerkästen Hand an.  

© Armin Leberzammer Auftakt in der Gustav-Schickedanz-Straße: Die Techniker legen bei den ersten Verteilerkästen Hand an.  

Es ist ein kleiner lokaler Schritt hin zur „digitalen Autobahn“ von der hierzulande ja schon seit Jahrzehnten gesprochen wird. Und doch hinkt die Bundesrepublik im Vergleich mit anderen Industrienationen beim schnellen Internet hinterher.


Schnelles Internet für ein Dutzend Fürther Stadtteile


In Fürth nimmt die Telekom in diesem Jahr eigenen Angaben zufolge einen „hohen einstelligen Millionenbetrag“ in die Hand, um die Datenübertragung deutlich zu beschleunigen. „Fiber to the home“, abgekürzt zu FTTH, lautet das Motto – und das bedeutet im Klartext: Die leistungsfähigen Glasfaserkabel sollen künftig direkt bis in die Wohnungen reichen.

Oberbürgermeister Thomas Jung dankte den Telekom-Vertretern beim Startschuss für das Projekt in der Gustav-Schickedanz-Straße für das Engagement ihres Konzerns. Gerade Gewerbebetriebe seien auf schnelles Internet existenziell angewiesen, für die Wettbewerbsfähigkeit seien die Glasfaserkabel im Boden bedeutender als das Straßen- oder Autobahnnetz. Während der Coronakrise hätten Unternehmen sie zum Teil sogar auf eigene Kosten verlegt, so der Rathauschef. Wenn jetzt wie geplant nach und nach das gesamte Stadtgebiet angeschlossen wird, sei das „ein gigantischer Standortvorteil“, so Jung.

Rücksicht auf die Gastronomie nehmen

Um das Ziel zu erreichen, müssen jedoch viele Straßen oder Gehwege zeitweise aufgerissen werden – eine Belastung für die Anlieger. Zumindest für die Gustavstraße mit ihren nicht erst seit Corona stressgeplagten Gastronomen sicherte der für Bayern zuständige Konzernbevollmächtigte ein Entgegenkommen an.

Die Bauarbeiter sollen dort erst nach dem Ende der Freiluftsaison anrücken und so die Außengastronomie nicht behelligen. „Wir werden das selbstverständlich berücksichtigen und die Maßnahmen geordnet und sinnvoll durchführen“, versprach Josef Scherl.

Im nächsten Jahr – Arbeiten im Winter lässt die temperatursensible Glasfaser in der Regel nicht zu – werde dann unter anderem die Südstadt folgen. Ganz ohne eigenes Zutun werden die Glasfaserkabel allerdings nicht bis in die jeweiligen Wohnungen und Häuser kommen. „Dafür brauchen wir die Genehmigungen der jeweiligen Eigentümer“, erklärte Telekom-Regionalmanager Christoph Bernik, „den Anstoß können aber auch die Mieter geben.“ Das Unternehmen werde sich in diesem Fall mit den Hauseigentümern in Verbindung setzen, um das weitere sinnvolle Vorgehen abzusprechen.