Koordinierungsstelle vermittelt

Hebammen-Mangel: Fürther Familien bekommen Hilfe bei der schwierigen Suche

20.10.2022, 10:00 Uhr
Die Suche nach einer Hebamme ist in den vergangenen Jahren schwieriger geworden. Auch bei der Koordinierungsstelle sollte man sich früh melden.

© Annette Riedl, NN Die Suche nach einer Hebamme ist in den vergangenen Jahren schwieriger geworden. Auch bei der Koordinierungsstelle sollte man sich früh melden.

Eine Hebamme steht Frauen und Familien in der Schwangerschaft, während der Geburt und im Wochenbett begleitend zur Seite, mit Rat und Tat – soweit die Theorie. In der Praxis bekommen etliche werdende Mütter allerdings den herrschenden Hebammenmangel zu spüren: Viele Frauen sind wegen schwieriger Arbeitsbedingungen und unattraktiver Vergütung aus dem Beruf ausgestiegen oder haben ihre Arbeitszeit verkürzt.

Die Koordinationsstelle will zusammenbringen, was zusammengehört: Sie vermittelt Familien eine wohnortnahe Hebamme, so dass sie vor und nach der Geburt gut betreut werden. Möglichst kurze Wege zueinander sind das Ziel – damit auch die Hebamme ihre Arbeitszeit bestmöglich nutzen kann. 65 Fachkräfte gehören derzeit zum Netzwerk. Zu finden ist die Koordinationsstelle im sogenannten Dienstleistungszentrum am Fürther Klinikum.

Außerdem stärkt die Einrichtung die Netzwerkarbeit der Geburtsbegleiterinnen untereinander. Damit sei man eine wichtige Schnittstelle und Ansprechpartner für Schwangere und Hebammen gleichermaßen, erklären die Verantwortlichen in einer Pressemitteilung.

Um Fragen zu klären

Ihr Angebot: Wer wegen einer kurzfristigen oder besonders hohen Nachfrage an Wochenbett-Betreuungen keine Hebamme findet, kann in die Sprechstunde kommen oder in der Ferienzeit eine Betreuung durch den Wochenbett-Tagesdienst erhalten. Hier können alle Fragen angesprochen werden.

Darüber hinaus bietet die Koordinationsstelle freiberuflichen und angestellten Hebammen Fortbildungen, Qualitätsmanagement und einen Informationsaustausch an. Sie kann ihnen auch helfen, eine Krankheits- oder Urlaubsvertretung zu organisieren oder Kurse zu füllen. Die Einrichtung, die in Fürth mit finanzieller Unterstützung des Freistaats im Mai 2019 geschaffen wurde, wird von Heike Giering und Corinna Mürbeth betreut.

Förderung wurde jetzt verlängert

Heike Giering arbeitet seit 1982 als angestellte Hebamme im Fürther Klinikum. Seit 1986 betreut sie Schwangere und Wöchnerinnen neben ihrer Kreißsaal-Tätigkeit. Corinna Mürbeth kommt aus der Medizin und ist Heilpraktikerin. Sie hat langjährige Erfahrung in der Radiologie und im Marketing. Das Team bittet um zeitige Anmeldung, am besten gleich in der frühen Schwangerschaft.

Gefördert wird die Koordinationsstelle durch das "Zukunftsprogramm Geburtshilfe" des bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege. Die Förderung wurde jetzt bis zum Ende des Jahres 2025 verlängert.

Das Büro der Hebammen-Koordinierungsstelle befindet sich am Fürther Klinikum, Jakob-Henle-Straße 1, Dienstleistungszentrum (DLZ), EG, 023.a. Weitere Informationen und auch das Formular für die Kontaktaufnahme gibt es unter: www.hebammen-koordinationsstelle.de

vnp

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