"Helden des Alltags": 1000 Unterschriften für die Prämie

22.7.2020, 16:00 Uhr
Eine ver.di-Delegation hat die Unterschriftenliste vor der Stadtratssitzung an den OB überreicht.

© Birgit Heidingsfelder Eine ver.di-Delegation hat die Unterschriftenliste vor der Stadtratssitzung an den OB überreicht.

Der Grund für die Unterschriftensammlung: Die Arbeitnehmervertreter befürchten, dass sich die Stadtspitze hinter dem Kommunalen Arbeitgeberverband (KAV) versteckt, falls dieser in seiner Sitzung Ende Juli seinen Mitgliedern raten sollte, keine Prämie zu zahlen. Das wäre nicht statthaft, meint Gewerkschaftssekretär Bernhard Bytom, da ein Okay des KAV für die Zahlung einer außertariflichen Prämie nicht nötig sei. Es gehe darum, die Möglichkeiten auszuschöpfen, die die Politik geschaffen hat, um den durch Corona besonders belasteten Arbeitnehmern eine steuerfreie Anerkennung von bis zu 1500 Euro auch im Klinikum zukommen zu lassen.

Die vom Freistaat in Aussicht gestellte Einmalprämie von 500 Euro für die viel beklatschten "Helden des Alltags" in einer nie dagewesenen Krise greift nach Ansicht der Gewerkschaft, die eigentlich auf bessere Tariflöhne pocht, schon deshalb zu kurz, weil sie auf Pflegekräfte beschränkt ist. Das sei zwar immerhin ein "erster Schritt", aber "nicht gerecht".

In der Corona-Pandemie stünden alle Beteiligten "täglich an der Front", Krankenpfleger ebenso wie Reinigungs- und Laborkräfte, Physiotherapeuten und Heilerziehungspfleger, Ärzte und Krankenpflegeschüler. . . Die Arbeit im Krankenhaus sei Teamarbeit und basiere auf dem Zusammenspiel aller Berufsgruppen.

In einem offenen Brief haben ver.di und der Personalrat des Klinikums Krappmann und den OB bereits Ende April aufgefordert, allen Beschäftigten dreimal 500 Euro zu zahlen. Im Mai ließen sie unter dem Motto "Wir sind systemrelevant" eine Aktion mit einem großen Transparent folgen. Ähnliche Aktionen gingen an anderen Krankenhäusern über die Bühne.

In der Stadthalle machte die Delegation noch mal auf ihr Anliegen aufmerksam.

In der Stadthalle machte die Delegation noch mal auf ihr Anliegen aufmerksam. © Birgit Heidingsfelder

Der zwischenzeitliche Verweis des Fürther Finanzreferats auf die KAV-Abstimmung erzürnt die Arbeitnehmervertreter. Mit den Unterschriften wollen sie ihrem Standpunkt nun Nachdruck verleihen. Dabei erhoffen sie sich die Unterstützung der Stadträte.

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