Mit Kondition und Siegesschwüren

5.11.2007, 00:00 Uhr
Mit Kondition und Siegesschwüren

© Wolfgang Zink

Der Meinung des Linksfüßers, der beim SV Wehen unter Vertrag steht, schlossen sich auch die Profis der SpVgg an. Ein bisschen glücklich, so der Tenor, sei der Sieg bei den Kickers zwar gewesen, da ja der Ausgleichstreffer durch ein Eigentor des OFC-Mittelfeldspielers Stefan Sieger zu Stande gekommen war und das Spiel gekippt hatte, aber: Man kann das Glück auch erzwingen. «In der Halbzeitpause haben wir uns geschworen, das Spiel noch zu gewinnen», erzählte Trainer Bruno Labbadia, und mit dieser Einstellung drehten die Fürther Kicker die Begegnung um.

«Wir haben großen Willen gezeigt, dass war entscheidend», meinte auch Linksverteidiger Timo Achenbach und wies auf ein weiteres Plus der SpVgg hin: «Konditionell waren wir gut drauf.» Tatsächlich wirkten die Schritte der Fürther auch zum Ende der Partie noch flüssig, während den Offenbachern, die ihre spielerische Unterlegenheit durch viel Laufarbeit kompensieren mussten, sichtlich die Puste ausging. Labbadia, der nach den Pokalspielen beider Teams am Dienstag die Regeneration als entscheidenden Faktor für den Erfolg vorausgesagt hatte, durfte sich bestätigt fühlen, statt der Heimreise aus Hoffenheim direkt ins Kurztrainingslager nach Lämmerspiel bei Offenbach gereist zu sein.

«Die englische Woche war strapaziös und ist nun zu einem guten Ende gekommen», freute sich auch SpVgg-Präsident Helmut Hack angesichts des dritten Auswärtssieges der laufenden Saison. Dass Labbadia seinem Team über das Wochenende Kurzurlaub gab, war eine logische Konsequenz: «Die Jungs hatten lange keinen freien Tag mehr», so der Trainer.

Neben den drei Punkten brachte man aus Hessen noch einige weitere Erkenntnisse mit. Zum Beispiel, dass mit Cidimar da Silva eine willkommene Alternative im Sturm zurückgekehrt ist. Mit großem Ehrgeiz hatte sich der Brasilianer nach seiner Innenbandverletzung im Knie ins Reha-Training gestürzt - nun ist er wieder so weit, dem Team helfen zu können. Die Gewandtheit und Zielstrebigkeit des Publikumslieblings war nicht zuletzt ein Faktor dafür, dass die Kleeblättler in der Endphase Oberwasser hatten. «Wir brauchen einen Stürmer seines Typs», freute sich denn auch Labbadia über Cidimars Rückkehr.

Überzeugt hatte auch Stephan Schröck, der Vorbereiter des Siegtreffers. Auch wenn es ihm als offensivem Dribbler möglicherweise schwer fiel - aber die Versetzung in die Abwehr, wo er einige Spiele lang Daniel Felgenhauer vertrat, hat dem Eigengewächs gut getan. Schröcks Spiel wirkt zielstrebiger, in der Rückwärtsbewegung macht er taktisch kaum mehr Fehler. Schröck ist jedenfalls um einiges näher an der Stammbesetzung als man noch vor Monaten vermuten konnte, als sogar ein Ausleihen des 21-Jährigen im Raum stand.

Nicht so auffällig wie sonst war diesmal Martin Lanig. Der offensive Mittelfeldmann kassierte zudem seine fünfte Gelbe Karte und muss am Sonntag beim Gastspiel des SC Freiburg zuschauen. Da trifft es sich gut, das Thorsten Burkhardt durch seinen Siegtreffer fünf Minuten vor Schluss Aufwärtstrend demonstriert hat. Der aus Burghausen Zurückgekommene ist sicher erste Wahl im zentralen Mittelfeld für die Lanig-Vertretung, da weitere Kandidaten wie Leo Haas und Marco Caligiuri noch im Aufbautraining stehen und Labbadia Daniel Adlung bisher eher über die Außenpositionen eingesetzt hat.

Adlung blieb im Übrigen zur Pause leicht angeschlagen in der Kabine. Doch seine muskulären Probleme dürften ebenso schnell behoben sein wie die Fußprellung von Bernd Nehrig, die er sich bei einem Pressschlag zugezogen hatte, so dass beide Spieler bis zum Schlagerspiel gegen Freiburg wieder fit sein dürften.